Haarwasser gegen Haarausfall – Haarverlust ist etwas, das zwar vor allem den Mann betrifft, aber auch bei Frauen vorkommt.
Liegt starker Haarausfall vor, kann das ziemlich belastend für das Selbstbewusstsein sein. In vielen Fällen ist der Haarausfall anlagebedingt. Und gerade bei erblich bedingtem Haarausfall kann durchaus nachgeholfen werden.
Er kann jedoch auch andere Ursachen als die Vererbung haben. Im schlimmsten Fall kann er sogar zur Alopezie, also zur Haarlosigkeit führen. Ein beliebtes Mittel zur Bekämpfung des Haarverlusts ist Haarwasser.
Doch was ist eigentlich Haarausfall und kann Haarwasser gegen Haarausfall wirklich helfen und ihn wirksam stoppen? Was hilft bei Frauen? Folgend wird die Thematik rund um Haarausfall und welche Rolle Haarwasser dabei spielen kann, ausführlich beleuchtet.
- Formen des Haarausfalls
- Funktion und Anwendung von Haarwasser
- Preisvergleich
- Nebenwirkungen
Inhaltsverzeichnis
Was ist Haarausfall?
Werden gelegentlich ein paar Haare auf dem Kopfkissen, im Waschbecken oder der Haarbürste gefunden, ist das noch lange kein Grund zur Panik. Von Haarausfall ist hier noch nicht zu sprechen.
Ein gewisser Ausfall der Haare ist ganz normal, denn jedes Haar hat nur eine begrenzte Lebensdauer. Dann hört es auf zu wachsen und fällt einfach aus. Neue Haare wachsen dann einfach nach.
Von Haarausfall wird zum einen dann gesprochen, wenn täglich mehr als etwa 100 Haare über einen längeren Zeitraum ausfallen. Zum anderen, wenn einzelne kahle Stellen auf der Kopfhaut entstehen.
Es ist vor allem ein männliches Problem, das sich zumeist durch die ungeliebten Geheimratsecken bemerkbar macht. Haarausfall kann jedoch in verschiedenen Formen und Stärken auftreten.
Welche Formen des Haarausfalls gibt es?
Sehr häufig ist der hormonell-erblich bedingte Haarausfall. Davon sind vor allem Männer, und das bereits ab dem 25. Lebensjahr, betroffen. Das Haar lichtet sich zunächst an den Schläfen und die typischen Geheimratsecken entstehen. Im Laufe der Zeit können sie sich zu einer Stirnglatze oder sogar zu einer kompletten Glatze ausbreiten.
Die hormonelle Form des Haarausfalls ist in einer erhöhten Empfindlichkeit in Bezug auf das Hormon Testosteron begründet. Dies führt zu einer verkürzten Wachstumsphase der Haare. Auch Frauen sind, wenn auch seltener, vom anlagebedingten Haarausfall betroffen. Sie bekommen normalerweise aber keine Glatze, sondern das Haar wird vor allem im Scheitelbereich dünner.
Zur Stirn hin bleibt es meist erhalten. Bei Frauen macht sich dieser Haarausfall oftmals auch erst in den Wechseljahren bemerkbar. In ihrer Jugend kommt er seltener vor, aber auch hier können einige Frauen bereits Tendenzen zu feinerem Haar am Oberkopf feststellen.
Eine weitere Form ist der kreisrunde Haarausfall. Dieser liegt vor, wenn runde, etwa münzgroße kahle Stellen am Kopf oder Bart entstehen. Die Ursachen dafür sind noch nicht gänzlich geklärt, allerdings wird angenommen, dass seelischer Stress und Autoimmunerkrankungen diesen beeinflussen. In den meisten Fällen erkranken daran Kinder und junge Menschen.
Ab dem 30. Lebensjahr tritt der kreisrunde Haarausfall seltener auf. Von dieser Form des Haarausfalls sind allerdings häufiger Frauen betroffen. Auch können bestimmte Erkrankungen der Haut oder Kopfhaut Haare an diesen Stellen ausfallen lassen.
Von diffusem Haarausfall wird gesprochen, wenn das Haar gleichmäßig lichter wird. Hierbei zeigt sich eine gesamte Ausdünnung der Haare. Die Ursachen lassen sich hier jedoch fast immer klären.
Gründe dafür können zum Beispiel Stress, Mangelernährung oder die Einnahme bestimmter Medikamente sein. Auch eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse sowie Infektionskrankheiten können ursächlich dafür sein.
Wie funktioniert Haarwasser und für wen ist es gedacht?
Viele Mittel versprechen Hilfe bei Haarausfall und gerade das Haarwasser ist ein beliebtes Mittel. Wirklich hilfreich sind jedoch die wenigsten Produkte und ohne Einschränkungen kommt keines daher.
Gerade frei verkäufliche Haarwasser aus der Drogerie sind wenig hilfreich, da keine Wirkstoffe darin enthalten sind, die bei erblich bedingtem Haarausfall helfen können. Sie haben eine pflegende Wirkung und sollen Kopfhaut und Haar kräftigen.
Etwas helfen können Produkte mit Minoxidil. Auch 17-alpha-Estradiol kann eingeschränkt hilfreich sein.
Minoxidil hat sich bei erblich bedingtem Haarausfall als wirksam erweisen. Zwar können aufgrund der Vererbung die Ursachen nicht behandelt werden, jedoch lassen sich die Symptome bekämpfen. So kann dem Fortschreiten des Haarverlusts entgegengewirkt werden.
Minoxidil zählt zu den Antihypertensiva und wurde ursprünglich als Mittel gegen Hypertonie entwickelt.
Heute kommt es hauptsächlich noch in Haarwuchsmitteln zum Einsatz. Wird das Haarwasser mit Minoxidil auf die Kopfhaut aufgetragen, erweitern sich die Blutgefäße. Dadurch wird die Blut- und Nährstoffversorgung des Haares angeregt. Das gesunde Haar wird so gestärkt und neues Wachstum gefördert.
Auch die Dichte und Dicke der Haare kann verbessert und dem Haarverlust entgegengewirkt werden. Geeignet ist es sowohl für Frauen als auch für Männer, die unter erblich bedingtem Haarverlust leiden.
Der Wirkstoff 17-alpha-Estradiol gehört zu den Östrogenen. Es wirkt allerdings nur schwach hormonell, kann jedoch das Enzym 5-alpha-Reduktase hemmen. Durch dieses Enzym entsteht nämlich aus dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron das wirksamere Dihydrotestosteron. Frauen und Männer besitzen dieses gleichermaßen.
Es kann den Haarwuchs behindern und so Haarausfall verstärken. Wird 17-alpha-Estradiol eingesetzt, wird das genannte Enzym gehemmt und mehr Haare können wachsen. Dieser Wirkstoff kann also ebenfalls bei erblich bedingtem Haarausfall bei Männern und Frauen helfen.
Haarwasser gegen Haarausfall – Anwendung
Der Name Haarwasser ist eigentlich irreführend, da es gar nicht auf das Haar aufgetragen wird. Es ist eine Pflegesubstanz für die Kopfhaut. Damit das Haarwasser auch wirklich auf die Kopfhaut gelangt, ist es sinnvoll eine Pipette zu nutzen. Alternativ bietet sich auch eine Sprühflasche mit einer feinen Düse an.
Beim Auftragen wird das Haar am besten gescheitelt, damit auch wirklich nur die Kopfhaut getroffen wird. Ein Tipp ist es, das Haarwasser bei nassen Haaren aufzutragen, da nasse Haare nicht mehr so viel Wasser aufnehmen.
So gelangt es besser an die Kopfhaut und Haarwasser kann eingespart werden. Dies ist aber nicht zwingend notwendig, denn trockene Haare werden durch die Anwendung auch nicht geschädigt. Wurde das Haarwasser ausreichend aufgetragen, muss es nur noch in die Kopfhaut einmassiert werden. Die Anwendung erfolgt zumeist täglich über einen Zeitraum von mehreren Monaten.
Die gleichmäßige Auftragung ist hierbei ebenso wichtig wie die Kopfhautmassage. Wenn Sie Birkenwasser oder Brennnessel-Haarwasser nur aufsprühen und davon ausgehen, dass es von selbst einzieht, wird der Effekt in vielen Fällen ausbleiben.
Ob sich der Haarausfall durch die pflanzlichen Inhaltsstoffe oder durch die durchblutungsfördernde Kopfhautmassage reduziert sei dahingestellt. Fakt ist, dass Sie in der Kombination aus Haarwasser und regelmäßigen sanften Massagen Ihrer Kopfhaut für eine verbesserte Durchblutung, eine höhere Sauerstoffzufuhr und eine Steigerung der Vitalstoffzufuhr sorgen.
Erfahrungen mit Haarwasser
Die Erfahrungsberichte mit Haarwässern gehen durchaus auseinander. So berichten einige, dass eine Wirksamkeit in Sachen Haarwuchs, die gerne angepriesen wird, mit gewöhnlichen Haarwässern aus der Drogerie nicht festzustellen sei.
Diese werden eher aus pflegerischen Gründen für die Kopfhaut und das Haar genutzt, aber nicht um den Haarwuchs tatsächlich wieder anzuregen. Die Haare sollen durch die Anwendung jedoch durchaus gesünder aussehen und gekräftigt werden. Auch bei Schuppen werden gerne Haarwasser genutzt.
Als wirklich hilfreich werden lediglich Haarwasser oder andere Produkte mit Minoxidil beschrieben. Bei regelmäßiger Anwendung soll hier der Haarausfall verlangsamt und der Haarwuchs wieder angeregt werden können.
Auch Stiftung Warentest bezeichnet frei verkäufliche Produkte mit Minoxidil als das eigentlich einzig wirksame Produkt als gegen Haarausfall (enthalten auch in Regaine-Produkten). Der Wirkstoff 17-alpha-Estradiol ist der Stiftung Warentest zufolge nur für äußerst eingeschränkte Fälle geeignet.
Zudem sei hier die therapeutische Wirkung nicht nachgewiesen.
Gerne werden auch natürliche Mittel gegen Haarausfall verwendet. So ist oft die Rede von einer selbstgemachten Lösung aus Essig und Brennnesseln. Diese wird als Haarwasser genutzt und in die Kopfhaut einmassiert. Durch regelmäßiges Kämmen der Haare in alle Richtungen soll zudem die Durchblutung in der Kopfhaut verbessert werden, was die Zellen anregen soll.
Ein weiteres Hausmittel soll Zwiebel mit Honig sein. Eine kleingehackte Zwiebel wird mit Honig vermengt. Dies soll über Nacht auf der Kopfhaut einwirken. Helfen kann außerdem auch ein spezielles Shampoo, das den Haarverlust mildert und die Kopfhaut kräftigt und regeneriert.
Preis & Verfügbarkeit
Haarwasser in der Drogerie gibt es bereits für wenig Geld. Schon für unter 2 Euro kann ein solches Mittel erworben werden. Aber auch für bis zu 20 Euro gibt es Produkte zu kaufen. Diese sollten dann aber, wie bereits erwähnt, eher als Pflegeprodukt für Kopfhaut und Haar verwendet werden.
In Bezug auf den Haarwuchs sollte hier nicht zu viel erwartet werden. Produkte aus der Apotheke beginnen hier gerne ab 20 Euro, können aber auch deutlich mehr kosten.
Präparate mit Minoxidil gibt es ebenfalls in einem Preissegment ab 20 Euro, wobei hier auch Produkte für über 50 Euro erhältlich sind. Zu kaufen gibt es Haarwasser sowohl in Drogerien, als auch in Apotheken, sowohl frei verkäuflich als auch verschreibungspflichtig.
Ist ein Haarwasser verschreibungspflichtig enthält es hochwirksame Wirkstoffe, die nicht ohne ärztliche Kontrolle genommen werden dürfen.
Eventuelle Nebenwirkungen
Zu möglichen Nebenwirkungen von Haarwasser kann die zunehmende Austrocknung der Kopfhaut gehören. Zwar sind Öle enthalten, die der Kopfhaut Feuchtigkeit spenden sollen. Jedoch enthalten diese auch Alkohol, der wiederum austrocknend wirkt. Die Trockenheit kann dann die Bildung von Schuppen sowie gerötete und gereizte Stellen begünstigen.
Wenn die Kopfhaut zudem ohnehin schon empfindlich ist und zu Juckreiz und Rötungen neigt, können schlimmstenfalls auch juckende Ausschläge als Nebenwirkung auftreten. Dies kommt jedoch eher selten vor.
Präparate, die 17-alpha-Estradiol, auch Alfatradiol genannt enthalten, können fettige Kopfhaut begünstigen. Bei alkoholhaltigen Präparaten kann es kurzfristig zu Brennen, Juckreiz oder Rötungen der Kopfhaut kommen.
Wird Haarwasser mit Minoxidil gegen Haarausfall eingesetzt, tritt am häufigsten ein Juckreiz der Kopfhaut auf. Das liegt ebenfalls daran, dass Alkohol in den Lösungen enthalten ist.
Eine Schuppenbildung kann die Folge sein. Zu Beginn der Behandlung kann zudem zunächst erhöhter Haarausfall auftreten. Das sollte jedoch kein Grund zur Sorge sein, da es langfristig dadurch möglich wird, dass das Haar kräftiger nachwächst.
Haarwasser | Ist die Wirkung ein Placebo-Effekt?
Die Meinungen sind geteilt. Während einige Anwender positiv eingestellt sind und ihre Kopfhaut regelmäßig mit Teebaumöl und mit Haarwasser aus Brennnessel- oder Birkenextrakt behandeln, sollten Sie auch die Kontrameinungen nicht aussparen. Gerade bei strapazierter Kopfhaut oder bei Schuppen in Folge von Hauttrockenheit kann ein Haarwasser die gegenteilige Wirkung erzielen.
Es ist bekannt, dass Haarwasser die Kopfhaut austrocknen und bei zu hoher Dosierung oder zu häufiger Anwendung für Entzündungen mit Juckreiz und Hypersensibilität sorgen können. Ebenso weiß man, dass die im Supermarkt erhältlichen Haarwasser zum Sparpreis-Angebot so wenig essenzielle Vitalstoffe enthalten, dass selbst bei täglicher Anwendung keine Wirkung eintreten kann.
Gute Haarwasser erhalten Sie in der Apotheke oder in Bio-Geschäften, die sich auf Naturkosmetik ohne künstliche Zusätze konzentriert haben. Vergessen Sie nicht, dass die Wirkung zum Großteil von der Ursache des Haarverlusts abhängt. Krankheitsbedingter oder genetischer Haarausfall lässt sich nicht mit „Wässerchen“ und Shampoos wie Alpecin behandeln. Hier kann nur eine zielgerichtete und ursachenbasierte Maßnahme helfen.
Pflanzliche Haarwasser und Öle vs. werblich angepriesene Wundermittel
Wenn Sie die Haarschwundbehandlung mit einem Haarwasser probieren möchten, sollten Sie sich nach biologisch hergestellten Pflanzenprodukten umsehen. Eine Alternative ist die eigene Herstellung eines Haarwassers, das Sie zum Beispiel aus einem Brennnesselsud oder aus gekochter Birkenrinde fertigen.
Ein gutes Auswahlkriterium ist die Werbung. Je mehr ein Hersteller für sein Haarwasser wirbt und je hochtrabender er die Ergebnissicherheit anpreist, desto mehr können Sie davon ausgehen, dass die Wirkung gänzlich ausbleibt. Eine Folge minderwertiger Haarwasser sind Schuppen, da Ihre Kopfhaut austrocknet und aufgrund einer starken Reizung zu jucken beginnt.
Es gibt viele pflanzliche Essenzen, mit denen Sie Haarschwund vorbeugen und den Haarwuchs anregen können. Doch es gibt keine Wundermittel, egal wie gut die Werbung klingt. Haarwasser eignen sich am besten in präventiver Anwendung und dienen dazu, durch die Kopfhautmassage und die pflanzlichen Wirkstoffe für eine Durchblutungssteigerung zu sorgen.
Ehe Sie zu einem Haarwasser greifen, lassen Sie Ihre Kopfhaut und die Haarwurzeln untersuchen. Wenn Sie die Ursache für Ihren Haarausfall kennen, können Sie die richtige Behandlung einleiten und eine Verschlimmerung ausschließen.
Haarwasser bei Haarausfall – Fazit
Auch wenn viele Männer unter Haarverlust und einer drohenden Glatze leiden, gerade für die Frau wird der Verlust der Haare als besonders schlimm empfunden. Bei vermeintlichen Wundermitteln ist jedoch Vorsicht geboten.
Ein Wundermittel kann ein gewöhnliches Haarwasser aus der Drogerie nämlich nicht wirklich sein. Wer unter erblich bedingtem Haarausfall leidet, kann durch Präparate mit Minoxidil oder 17-alpha-Estradiol jedoch Besserung schaffen.
Der Haarausfall wird verlangsamt und das Wachstum der Haare wieder angeregt. Etwas Geduld sollte allerdings vorhanden sein, da sich eine Wirkung nicht von heute auf morgen einstellen wird. Vor einer Behandlung, welcher Art auch immer, sollte in jedem Fall geklärt sein, welche Ursache der Haarausfall überhaupt hat.
Erst dann kann eine wirksame Therapie begonnen werden.
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