Haarwuchsmittel – Nicht nur die meisten Männer sind betroffen. Auch Frauen kennen das Problem: Die Haare werden dünner, sie fallen aus und hinterlassen Stellen, an denen die Kopfhaut durchschimmert.
Volles langes Haar ist ein Zeichen von Jugend und Schönheit. Wer von Haarausfall betroffen ist, leidet oft sehr darunter, vor allem wenn er in jungen Jahren auftritt. So ist beispielsweise bei Frauen nach einer Geburt, nach der Stillzeit oder nach den Wechseljahren Haarausfall ein häufiger Begleiter.
Manchen Menschen macht es nicht viel aus, ihr Haar zu verlieren, schließlich ist dies auch eine normale Begleiterscheinung des Alterungsprozesses.
In den meisten Fällen verursacht eine individuelle genetische Disposition den Haarausfall. Genauer gesagt, ist das männliche Sexualhormon Dihydrotestosteron für den Haarausfall verantwortlich. Es greift die Haarwurzeln an, lässt sie verkümmern und verursacht dadurch ein Durchschimmern der Kopfhaut.
Es gibt jedoch auch andere Gründe für einen vorzeitigen Haarverlust. Diese werden im Folgenden erläutert. Eine Glatze kann zwar für manchen Betrachter recht ansehnlich sein. Doch viele Betroffene, die übermäßig viele Haare verlieren, leiden sehr darunter.
Die Kosmetikindustrie verspricht, mit diversen Wässerchen Abhilfe zu schaffen. Oftmals werden Mittel als unwirksam betrachtet.
Erfahrungen haben jedoch gezeigt, dass diese sehr wohl wirksam sind, denn alle Präparate enthalten stimulierende Substanzen wie Koffein, Aminosäuren oder Hormone. Die verschiedenen Inhaltsstoffe können sowohl die Haarfollikel kräftigen, als auch das Wachstum von neuen Haaren fördern.
Um den Haarausfall effektiv zu bekämpfen, muss jedoch das richtige Präparat angewendet werden.
Es gibt frei verkäufliche Mittel und auch solche, für die kein ärztliches Rezept benötigt wird. Diese sind bei leichteren Fällen von Haarverlust durchaus wirksam.
Bei schlimmeren Fällen oder wenn die Ursache des Haarausfalls nicht klar ist, empfiehlt es sich, ärztlichen Rat einzuholen. Ein Dermatologe kann nach gründlicher Untersuchung und Befragung die richtige Diagnose stellen und ein wirksames Medikament empfehlen oder verschreiben.
- Haarausfall und ihre Ursachen
- Erkrankungen
- Präparate
Inhaltsverzeichnis
Vorzeitiger Haarverlust kann verschiedene Ursachen haben
Für die Wahl des richtigen Mittels ist es wichtig, die Ursache für den Haarausfall zu kennen. Denn die unterschiedlichen Wirkstoffe können nur dann ihre Wirkung entfalten, wenn sie aus dem richtigen Grund angewendet werden.
Es gibt verschiedene Faktoren, durch die ein vorzeitiger Haarverlust bedingt wird.
Genetische Disposition
Hatten bereits die Eltern oder Großeltern frühzeitigen Haarverlust, trifft dies oftmals auch auf die Kinder zu. Denn die Veranlagung zu Haarausfall ist oftmals erblich bedingt.
Hormonelle Veränderungen
Nach einer Schwangerschaft und in den Wechseljahren befindet sich der Körper in einer hormonellen Umstrukturierung.
Während in der Schwangerschaft das weibliche Hormon Östrogen ansteigt, und sich die Schwangere einer vollen Haarpracht erfreut, sinkt der Östrogenspiegel nach der Entbindung deutlich ab. Das volle, glänzende Haar verabschiedet sich, oftmals hat die Hormonumstellung einen Haarausfall zur Folge.
Tritt dies ein, besteht erst einmal kein Grund zur Sorge. Denn in den meisten Fällen ist dieser nach spätestens 6 Monaten wieder beendet.
Erkrankungen
Manche Erkrankungen verursachen einen Nährstoffmangel und dadurch bedingten Haarausfall. Bei den Magen-Darm-Erkrankungen Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa können die zugeführten Nähstoffe von der Darmschleimhaut nicht richtig aufgenommenen werden.
Weitere mögliche Erkrankungen, die einen vorzeitigen Haarverlust verursachen können, sind Magersucht und Alkoholismus.
Bekannt ist, dass Patienten im Rahmen einer Chemotherapie ihr Haar verlieren. Dies wächst jedoch im Anschluss an die Behandlung meistens wieder nach. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Haarfollikel die Behandlung unbeschadet überstanden haben.
Ernährungsbedingter Nährstoffmangel
Wer sich über einen längeren Zeitraum unausgewogen ernährt, riskiert, seinem Körper zu wenig Nährstoffe zuzuführen.
Besonders Veganer und auch manche Vegetarier laufen Gefahr, dem Organismus zu wenig Nährstoffe zuzuführen. Deswegen ist es für Menschen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren, besonders wichtig, auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr zu achten.
Die Haarstruktur besteht zum Großteil aus Eiweiß, dem sogenannten Keratin. Wird der Organismus nur unzureichend mit Aminosäure versorgt, kann das brüchiges Haar und Haarausfall verursachen. Deswegen sollten Veganer und Vegetarier unbedingt auf eine ausreichende Eiweißzufuhr achten.
Diese kann sowohl durch tierisches, als auch durch pflanzliches Eiweiß abgedeckt werden. Als tierische Eiweißquellen eignen sich Quark, Milch, Hüttenkäse, Käse und Eier. Gute pflanzliche Eiweißquellen sind beispielsweise Hülsenfrüchte, Quinoa oder Pilze.
Auch ein Eisenmangel kann die Ursache für Haarausfall sein. Dieser lässt sich leicht durch die Einnahme eines Eisenpräparates beheben, wenn der Eisenbedarf durch die Nahrung nicht abgedeckt wird.
Weitere wichtige Nährstoffe, deren Mängel einen vorzeitigen Haarverlust auslösen können, sind Zink, Biotin, Vitamin B12.
Sollte ein Mineralstoff- oder Nährstoffmangel Grund für den Haarausfall sein, ist die Einnahme von entsprechenden Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll. Ein Blutbild beim Hausarzt kann Auskunft darüber geben, ob ein Nährstoffmangel vorliegt, und falls das der Fall ist, welcher.
Was genau sind Haarwuchsmittel?
Haarwuchsmittel wirken dem Haarverlust durch verschiedene Mechanismen entgegen.
Je nach Inhaltsstoffen regulieren sie den Hormonhaushalt oder die Nährstofflage im menschlichen Organismus. Sie verbessern die Zellstruktur der Haarfollikel und können eine Steigerung der Haardicke sowie des Neuwachstums von Haaren bewirken.
Außerdem können sie den Haarverlust verlangsamen oder ganz stoppen. Somit erfüllen sie die Funktion, die lichten Stillen in der Kopfhaut zu regulieren und die ursprüngliche Haarfülle und -struktur zu erhalten oder wieder herzustellen.
Anwendung
Haarwuchsmittel können äußerlich angewendet werden. Sie werden als Shampoo oder Haarwasser oder nach dem Waschen auf das Haar aufgetragen. Die Wirksamkeit ist geringer als bei den oral eingenommenen Produkten.
Allerdings gibt es auch weniger unerwünschte Nebenwirkungen. Somit eignen sich diese Mittel für Menschen mit einer leichten bis mittelschweren Problematik des Haarausfalls.
Beispiele für äußerlich angewendete Präparate:
1. Thiocyn
Das Mittel ist relativ neu. Seit 2016 ist es rezeptfrei auf dem Markt erhältlich, und dies nur auf der eigenen Homepage thiocyn-haarserum.de.
Das Serum wurde von Professor Axel Kramer entwickelt, der das Institut für Umwelt und Hygiene an der Universität Greifswald leitet. Das körpereigene Molekül Thiocyanat bildet die Basis für das Haarserum. Es soll die Zellaktivität jeder Zelle verstärken, egal, um welche Zelle es sich handelt. Das Mittel ist geeignet für mäßig starken Haarausfall.
Es wird täglich auf gewaschenem oder trockenem Haar angewendet, keinesfalls jedoch vor der Haarwäsche. Mithilfe eines Applikators wird das Serum auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Danach wird es in die Kopfhaut einmassiert. Der Vorgang dauert etwa 2 Minuten und kann problemlos in die tägliche Körperpflege integriert werden.
2. Minoxidil
Dieses Mittel wird zweimal täglich als Schaum oder Lösung auf die betroffenen Stellen gegeben und einmassiert. Es ist frei verkäuflich in Apotheken erhältlich und weist eine gute Wirksamkeit bei erblich bedingtem Haarausfall auf.
Minoxidil bewirkt eine verbesserte Durchblutung der Haarwurzeln. Diese müssen also für eine Wirksamkeit noch intakt sein. Sind die Haarwurzeln bereits abgestorben, kann auch dieses Präparat nicht mehr zu einer Verbesserung der Problematik verhelfen.
Beispiele für oral eingenommene Medikamente:
Manche Haarwuchsmittel werden in Form von Tabletten eingenommen. Dies ist zum Beispiel bei Hormonpräparaten der Fall. Auch Tabletten zum Ausgleich des Nährstoffhaushalts werden oral eingenommen.
1. Propecia
Diese Tabletten sind ausschließlich für Männer geeignet, da sie auf dem Hormon Testosteron basieren. Das Mittel ist verschreibungspflichtig und sehr wirksam. Es können Nebenwirkungen auftreten.
2. Priorin
Das Präparat wird als Kapsel eingenommen und verursacht eine bessere Versorgung der Haarwurzeln mit Nährstoffen. Es kann bei allen Arten von Haarverlust angewendet werden und beinhaltet unter anderem Pantothensäure, Weizenkeimöle, Hirseextrakt und eine geringe Menge L-Cystin. Eine erste Wirkung kann nach 3 Monaten verzeichnet werden, es treten keine Nebenwirkungen auf.
Die populärsten Präparate
Die gängigsten Wirkstoffe sind Minozidil, Alfatradiol, Zystin und Stemoxydin. Diese werden zu verschiedenen Produkten für Männer und für Frauen verarbeitet.
Weitverbreitete Mittel sind:
Alpecin, Regain, El Cranell- diese werden äußerlich als Schaum oder Serum auf die betroffenen Stellen der Kopfhaut aufgetragen.
Hausmittel als Alternative
Sind keine synthetischen Substanzen oder hormonelle Bestandteile für die Anwendung erwünscht, eignen sich auch altbewährte Hausmittel gegen Haarausfall.
1.Bockshornklee
Bockshornklee soll die Haarstruktur verbessern und die Haarwurzel kräftigen. Er kann als Gewürz mit der Nahrung aufgenommen werden. Bockshornklee eignet sich zur vorbeugenden Behandlung gegen Haarausfall oder bei leichten Fällen.
2. Brennnessel Haarkur oder Spülung
Brennnesseln eignen sich zur vorbeugenden Behandlung gegen Haarausfall. Sie sind mineralstoff- und vitaminreich und entfalten ihre durchblutungsfördernden Eigenschaften, wenn man sie in Form eines Suds in die Kopfhaut einmassiert.
Durch die verbesserte Durchblutung kann einem vorzeitigen Haarverlust vorgebeugt werden. Bei einer vorangeschrittenen Problematik können die Inhaltsstoffe der Brennnessel den Haarverlust allerdings nicht stoppen.
Die Wirkung der Pflanzen hilft ebenfalls bei der Bekämpfung von Kopfschuppen, außerdem kräftigt sie die Haarstruktur.
Vor der Anwendung von Brennnesseln zur Bekämpfung des Haarausfalls empfiehlt es sich, den Körper zu entschlacken. Die Brennnessel kann sonst ihre Wirkung nicht entfalten und erzielt keinen Effekt, um Haarausfall oder Schuppen zu lindern. Brennnesseln wachsen fast überall in Deutschland. Sie können problemlos gesammelt werden, und eine Haarspülung lässt sich einfach selber machen.
Rezept für die Herstellung eines Mittels gegen Haarausfall:
- 250 Gramm Brennnesselblätter
- 1 l Wasser
- 2 l Alkohol 70%
Die Brennnesselblätter werden klein gehackt. Das Wasser wird zum Kochen gebracht, die Brennnesselblätter hinzugefügt und kurz aufgekocht.
Den Topf vom Herd nehmen. Der Alkohol wird hinzugefügt und der Sud noch einmal umgerührt. Nun wird das warme Haarwasser nach der Haarwäsche in die Kopfhaut einmassiert. Es wird nicht ausgespült. Unterstützend zur Behandlung mit dem Haarwasser empfiehlt es sich, Brennnesseltee zu trinken.
Unterschiedliche Wirkung bei Mann und Frau
Frauen sollten auf keinen Fall zu Produkten für Männer greifen. Diese enthalten oft Wirkstoffe in höherer Konzentration, und können dadurch eine unerwünschte Zunahme der Behaarung im Gesichtsbereich verursachen! Das ist beispielsweise der Fall, wenn das Haarwuchsmittel Hormone enthält.
Wie und wo sind Haarwuchspräparate erhältlich?
Mittel zur Therapie von Haarausfall können von verschiedenen Quellen bezogen werden. Die frei verkäuflichen Produkte sind in Drogeriemärkten oder Apotheken erhältlich.
Für verschreibungspflichtige Mittel ist eine Verordnung vom Dermatologen erforderlich. Das Rezept kann in jeder Apotheke eingelöst werden. Wer es lieber bequem mag, kann auch eine Onlinebestellung aufgeben.
Wie hoch sind die Kosten?
Die Kosten fallen recht unterschiedlich aus. Im Folgenden werden Beispiele für gängige Mittel genannt.
1.Regain
3×60 ml Schaum für Männer: 49,98€
2. Alpecin
Koffein Shampoo, 2x 250 ml: 9,99€
Hachwuchsmittel Test
Die Wirksamkeit von Haarwuchsmitteln ist umstritten, gelten doch viele Wässerchen und Tinkturen der Kosmetikindustrie als unwirksam oder als reine Geldmacherei. Es gibt jedoch eine Reihe von Studien, die die Wirksamkeit verschiedener Haarwuchsmittel beweisen – Infos unter Haarwuchsmittel Test.
Präparate mit dem Wirkstoff Minoxidil gelten als gesichert wirksam. Bei 30 % der männlichen Testpersonen wurde ein Behandlungserfolg festgestellt.
Das am weitesten verbreitete Produkt mit dem Inhaltsstoff Minoxidil trägt den Namen Regaine. Es ist in zwei verschiedenen Darreichungsformen erhältlich: als Schaum oder als Serum. Die meisten Anwender bevorzugen den Schaum, da er sich leichter auftragen lässt.
Das Serum hingegen ist günstiger. Die maximale Wirksamkeit ist nach 12 Monaten erreicht.
Das Medikament Finasterid ist verschreibungspflichtig, wird in Form von Tabletten eingenommen und weist eine gute Wirksamkeit auf. Bei 6 von 7 Männern wird der Haarausfall gestoppt.
Crinohermal fem
Dieses Mittel wurde speziell für Frauen entwickelt. Es kann bei Haarausfall, aber auch bei Entzündungen der Kopfhaut angewendet werden. Seine Wirksamkeit ist hoch, es können allerdings auch unerwünschte Nebenwirkungen auftreten.
Die hauptsächlichen Inhaltsstoffe des Medikaments sind das weibliche Geschlechtshormon Estradiol sowie Kortison. Das Estradiol hemmt genetisch bedingten Haarausfall an der Haarwurzel. Kortisonhaltige Präparate sind in der Regel hochwirksam, sie beseitigen die Symptome schnell und zuverlässig.
Jedoch kann es nach dem Absetzen des Haarwuchsmittels zu einem erneuten Auftreten der Symptome kommen. Crinohermal fem eignet sich also zur symptomatischen Therapie von Haarausfall, bis die eigentliche Ursache gefunden wurde.
Stiftung Warentest veröffentlicht regelmäßig Testergebnisse zur Wirksamkeit von Haarwuchsmitteln.
Extremer Haarausfall
Manche Menschen leiden unter extremem Haarausfall. Sie verlieren täglich büschelweise Haare, und schnell zeigen sich kahle Stellen auf der Kopfhaut. Wird die Ursache nicht bald festgestellt und behandelt, kann dieser extreme Haarausfall eine Glatze zur Folge haben.
Wenn erst einmal eine Glatze vorhanden ist, ist die Anwendung jeden Mittels sinnlos. Die Haarwurzeln sind zerstört oder nicht mehr vorhanden, und keine neuen Haare können wachsen. Doch auch wer eine Glatze trägt, muss nicht unbedingt gänzlich auf Haare verzichten.
Haartransplantation
Bei einer Haartransplantation werden keine neuen Haare im eigentlichen Sinne produziert. Vielmehr wird gesundes Haar, das gegen das für sie schädliche männliche Hormon DHT unempfindlich ist, aus einer gesund behaarten Körperregion entnommen.
Diese Haarfollikel werden dann in zuvor angelegte Empfangslöcher eingesetzt und können von dort aus wachsen. Die Kosten werden pro verpflanzter Haareinheit berechnet, sind sehr hoch und werden nicht von den Krankenkassen übernommen.
Wer eine kostengünstige Alternative ohne die Form eines Eingriffs bevorzugt, kann natürlich auch zur Perücke oder zum Toupet greifen. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an täuschend echt aussehenden Modellen in verschiedenen Preiskategorien. Die verwendeten Materialien können sowohl Kunsthaar als auch Echthaar sein.
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