Barttransplantation – Der Vollbart liegt bei Männern voll im Trend. Waren es vor wenigen Jahren vorwiegend Hipster in den Szenevierteln, die der vollen Gesichtsbehaarung frönten, ist dieser Modetrend mittlerweile in nahezu allen Gesellschaftsschichten angekommen.
Doch nicht bei jedem Mann sprießen die Haare im Gesicht in gewünschtem Maße. Abhilfe kann hier eine Barthaartransplantation schaffen.
Inhaltsverzeichnis
Was versteht man unter einer Barthaartransplantation?
Bei einer Barttransplantation wird fehlendes Gesichtshaar operabel aufgefüllt. In der Regel werden die dafür benötigten Haare am Hinterkopf entnommen und ins Gesicht verpflanzt.
Der Eingriff kann je nach gewünschtem Bartvolumen drei bis neun Stunden dauern und wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
Methoden der Barttransplantation
Es gibt verschiedene Methoden Barthaare zu implantieren. Am häufigsten angewendet wird die sogenannte FUE-Methode, oder die FUT-Technik. Ihnen gemein ist, dass fehlender oder lückenhafter Bartwuchs mit Eigenhaar ausgeglichen wird.
Hierzu werden Haare im Bereich des Hinterkopf entnommen, da diese dem Barthaar in der Konsistenz und Struktur am ähnlichsten sind. Voraussetzung für eine Transplantation ist, dass ausreichend qualitatives Spender-Haar vorhanden ist.
Bei der FUE-Methode (Follicular Unit Extraction) werden vom Hinterkopf einzelne Grafts aus dem Hautgewebe entnommen und in die vorbereitete Gesichtsregion verpflanzt. Ein Graft ist eine Follikeleinheit, die aus bis zu drei Haaren mit Haarwurzel besteht.
Die in der Bartregion transplantierten Haare werden nach wenigen Wochen zunächst wieder abgestoßen. In etwa drei Monaten wachsen die Haare nach und produzieren dauerhaft neue Haare.
So wirkt der Bartwuchs optisch ganz natürlich. An den Stellen, wo die Grafts entnommen werden, wachsen keine Haare mehr nach. Bei der FUE-Methode sind die Narben am Hinterkopf später kaum sichtbar.
Bei der FUT-Technik werden ganze Hautstreifen vom Hinterkopf entnommen. Die Methode wird häufig bei großflächigen Transplantationen von Barthaaren angewendet.
Da an den Stellen, wo die Grafts entnommen werden, keine Haare mehr nachwachsen, können bei dieser Art der Transplantation die Narben am Hinterkopf sichtbar bleiben, während die kleinen Einstiche bei der FUE-Methode kaum sichtbare Narben hinterlassen.
Wie werden die Haare in den Bart implantiert?
Je nach Art der Transplantation werden Haarfollikel mit einer kleinen Hohlnadel aus dem Hautgewebe am Hinterkopf entnommen und in einzelne Haare unterteilt.
Die Spenderhaare werden sorgfältig aussortiert und präpariert. Die Gesichtsregion wird schließlich für die Transplantation vorbereitet. In die Bereiche, wo der Bart aufgefüllt werden oder wachsen soll, werden kleine Löcher gestochen, in die die Haare einzeln eingesetzt werden.
Da Haare normalerweise kreuz und quer wachsen, wird bei der Transplantation ganz besonders sorgfältig gearbeitet. Dass heißt, jedes einzelne Haar wird in Wuchsrichtung eingesetzt, damit der Bartwuchs später natürlich wirkt.
Die Barttransplantation wird bei örtlicher Betäubung durchgeführt. So kann der Patient die gesamte Operation mit verfolgen. Auf Wunsch werden dem Patienten leichte Sedierungsmittel verabreicht, um ihn in einen Dämmerschlaf zu versetzen.
Bei der FUT-Methode werden im Nackenbereich schmale Hautstreifen entnommen. Die Streifen mit Haarwurzeln werden unter dem Mikroskop in einzelne follikuläre Einheiten zerteilt. Anschließend werden die Grafts mit einem entsprechenden Instrument in die zu behandelnden Gesichtsstellen eingesetzt.
Was sind die Vorteile einer Barttransplantation?
Ein üppiger Bart ist weit mehr als nur ein Trend. Viele Männer sehen Bartwuchs als Symbol ihrer Männlichkeit. Schon während der Pubertät können viele Jugendliche es kaum erwarten, dass es in ihrem Gesicht endlich zu sprießen beginnt.
Wer nicht mit spätestens 17 Jahren mindestens einen Drei-Tage-Bart vorweisen kann, fühlt sich oft unmännlich. Hinzu kommt, dass heute viele ihrer Idole aus Sport und Showbiz Bartträger sind, denen sie gerne nacheifern möchten.
Doch nicht jedem wachsen ausreichend Haare im Gesicht, um daraus einen dekorativen Bart zu kreieren. Bei einigen bleibt der Bartwuchs gänzlich aus, bei anderen sprießt es nur spärlich.
Da bleibt meist nichts anderes übrig, als täglich zum Rasierer zu greifen oder sich unters Messer zu legen. Für Letzteres entscheiden sich immer mehr Männer. Nicht nur Prominente unterziehen sich vermehrt einer Barthaartransplantation, sondern Männer aus nahezu allen Gesellschaftsschichten.
Die Vorteile einer Barthaartransplantation liegen auf der Hand. Das zu transplantierende Barthaar stammt vom Hinterkopf des Patienten und ist nahezu identisch mit den Gesichtshaaren.
Somit wirkt der spätere Bart optisch sehr natürlich. Da die Barthaare anschließend von selbst nachwachsen, ist nur ein einmaliger Eingriff notwendig. So ist die Nachhaltigkeit für viele Männer ein weiteres Argument, sich für eine Barttransplantation zu entscheiden.
Was sind die Preise einer Barttransplantation?
Die Preise für eine Barthaartransplantation richten sich nach dem gewünschten Bartvolumen. In Deutschland liegen die Preise zwischen 1500 und 5000 Euro. Für einen extrem voluminösen Vollbart müssen die Patienten meist noch einige Hundert Euro mehr berappen.
In der Regel werden die Transplantate einzeln abgerechnet. Je nach Klinik können diese dann zwischen etwa drei und fünf Euro kosten. Hinzu kommen noch Fixkosten für die Operation, die sich aus Arzthonorar, Personal- und Materialkosten zusammensetzen.
Gibt es Unterschiede in anderen Ländern?
Barttransplantationen werden auch in Osteuropa und in der Türkei angeboten. Die Behandlungsmethoden unterscheiden sich nicht von denen in Deutschland.
Auch die ausländischen Kliniken verwenden für die Transplantation Eigenhaar, dass in der Regel vom Hinterkopf des Patienten entnommen wird. Die Unterschiede zu Haartransplantationen in Deutschland liegen vor allem bei der Preisgestaltung. So bieten Kliniken in der Türkei beispielsweise Komplettangebote an.
In der Pauschale sind neben dem chirurgischen Eingriff meist auch Übernachtungskosten im Hotel enthalten. Je nach Anzahl der Grafts kann der Unterschied bei Haartransplantationen im Ausland einige Tausend Euro ausmachen.
Der deutlich günstigere Preis liegt nicht an schlechteren Leistungen der ausländischen Ärzte, sondern resultiert allein aus den geringen Lohnnebenkosten und den niedrigeren Unterhaltskosten der Kliniken.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Barttransplantation?
Bei einer Barttransplantation handelt es sich, wie bei der Haartransplantation, um ästhetische Chirurgie. Deshalb werden die Kosten nicht von den Krankenkassen übernommen.
Auch nicht wenn die Kahlstellen aus Krankheiten resultieren, wie beispielsweise nach einer Chemotherapie bei Krebs. Die Krankenkassen übernehmen in diesem Fall nur die Kosten für eine Perücke oder ein Toupet.
Die Kosten für die Bart- oder Haartransplantation muss der Patient aus eigener Tasche bezahlen.
Gibt es Risiken?
Die Barthaartransplantation ist kaum mit Risiken verbunden. Vorausgesetzt ein Spezialist führt sie durch, wird sie als relativ sicher eingestuft. Dennoch sollten Patienten in den ersten Tagen besonders auf Hygiene achten.
Insbesondere die Wunden am Hinterkopf, die in der Regel schnell abheilen, könnten sich bei mangelnder Sauberkeit entzünden. In Einzelfällen kann es jedoch zur Narbenbildung kommen.
Der Gesichtsbereich, in den die Haare implantiert wurden, kann leicht gerötet und angeschwollen sein. Die Schwellung klingt jedoch nach wenigen Tagen von selbst wieder ab.
Welche Ergebnisse werden erzielt?
Ob Drei-Tage-Bart, Vollbart oder Rauschebart – die Form und Art des Bartes sucht sich der Kunde selber aus. In der Klinik wird zunächst getestet, ob ausreichend geeignetes Spenderhaar am Hinterkopf vorhanden ist.
In Einzelfällen kann auch auf Brusthaar zurückgegriffen werden. Sind die Bedingungen erfüllt, zeichnet das Ärzte-Team die Konturen des gewünschten Bartes im Gesicht an. Der Patient wird nun örtlich betäubt und kann die Behandlung mit verfolgen.
In den meisten Fällen entspricht das abschließende Ergebnis den Kundenwünschen. Obwohl die implantierten Haare in der Regel zunächst abgestoßen werden, wachsen sie in etwa drei Monaten wieder nach.
Das Endresultat ist nach etwa neun Monaten zu bewundern. Dann hat bereits der lebenslange Bartwuchs eingesetzt und lichte Stellen im Barthaar gehören nun endgültig der Vergangenheit an.
Welche Ärzte dürfen Barttransplantationen durchführen?
Grundsätzlich dürfen alle Ärzte, die über eine abgeschlossene operative Facharztausbildung verfügen, eine Haartransplantation am Kopf und im Gesichtsbereich durchführen.
Das können neben allgemeinen und plastischen Chirurgen beispielsweise auch Dermatologen, Neurochirurgen oder Hals-Nasen-Ohren (HNO)-Ärzte sein. Voraussetzung ist ein Nachweis über eine spezielle Ausbildung in der Haartransplantation.
Informationen hierzu gibt es beim Verband Deutscher Haarchirurgen.
Kriterien für die Klinikwahl
Mittlerweile bieten viele Kliniken im In- und Ausland Barthaartransplantationen an. Daher ist es nicht immer einfach, den richtigen Anbieter zu finden. Zumal auch das eigene Budget eine Rolle spielt.
Wer sich chirurgisch einen attraktiven Bart gestalten lassen möchte, sollte sich bei der Wahl des Anbieters Zeit lassen. Neben den Hygienestandards der Klinik, sollte die Erfahrung des operierenden Arztes in Augenschein genommen werden.
Erfahrungsberichte von Patienten, die sich bereits einer Haar-Operation unterzogen haben, können sehr hilfreich bei der Entscheidung sein. Im Internet gibt es zahlreiche Foren zu diesem Thema.
Wie groß ist die Erfolgschance, dass die Haare nachwachsen?
Wer sich erst einmal zu einer Haartransplantation entschlossen hat, darf davon ausgehen, dass er die Prozedur nur einmal in seinem Leben über sich ergehen lassen muss.
Denn die entnommenen Eigenhaare werden mit Wurzeln in die Bartregion verpflanzt. Dass heißt, die Haare wachsen dort an und lebenslänglich nach.
Die gefragteste Bart-Form ist der Drei-Tage-Bart. Das genügt den meisten Männern, um ihre Männlichkeit sichtbar unter Beweis zu stellen. Kaum ein Mann, der bereits Erfahrungen mit einer Haartransplantation gemacht hat, bereut diesen Schritt.
Einige berichten davon, dass die zahlreichen Betäubungsspritzen, die an die Entnahme-Stellen am Hinterkopf und in die Bartregion im Gesicht gesetzt werden, dass schmerzhafteste an dem Eingriff gewesen seien.
Die Transplantation selbst sei, dank der örtlichen Betäubung, kaum zu spüren gewesen. Als unangenehme Nebenwirkung haben viele das angeschwollene Gesicht empfunden. Diese Schwellung verschwinde jedoch nach wenigen Tagen von selbst wieder.
Fazit
Wer sich einen Bart implantieren lassen möchte, muss dafür etwa 1500 bis 5000 Euro investieren. Die Behandlungsdauer reicht je nach Anzahl der Grafts, drei bis neun Stunden.
Der Eingriff wird ambulant bei örtlicher Betäubung durchgeführt.
Der Vorteil: Die eingepflanzten Haare wachsen ein Leben lang nach.
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