Haarausfall betrifft Männer und Frauen gleichermaßen. Da kahle Kopfstellen gewaltig am Selbstbewusstsein kratzen, können die Folgen von Haarverlust bei beiden Geschlechtern ernsthafte psychische Probleme hervorrufen. Damit es nicht soweit kommt, ist es wichtig, erste Anzeichen von übermäßigem Haarausfall rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Was ist normal und was spricht für echten Haarausfall?

Der Verlust einiger Haare pro Tag ist evolutionsbedingt und vollkommen normal. Vor allem in Frühjahr und im Herbst, wenn andere Säugetiere vom Winter- zum Sommerfell und umgekehrt wechseln, wird dieser „Haarwechsel“ von den meisten Menschen deutlich wahrgenommen. Dass bei Ihnen tatsächlich ein übermäßiger Haarverlust vorliegt, erkennen Sie daran, dass Ihnen, unabhängig von der Jahreszeit, über eine längere Zeitspanne, täglich mehr als 100 Haare ausfallen.

Haarsammeltest bringt Klarheit

Wenn Sie ergründen wollen, ob Sie unter echtem Haarausfall leiden, sollten Sie mindestens eine Woche lang alle ausgefallen Haare sammeln und täglich zählen. Achten Sie darauf, dass Sie neben den Haaren aus Kamm und Bürste auch die Haare mit einbeziehen, die die sich auf der Kleidung, am Boden und im Abfluss befinden. Bemerken Sie darüber hinaus kahle Stellen am Kopf, ist der Befund eindeutig.

Anzeichen für einen beginnenden Haarausfall

Lange bevor Sie übermäßig viele ausgefallene Haare oder kahle Stellen bemerken, gibt es verschiedene Anzeichen, die auf einen bevorstehenden Haarverlust hindeuten:

  • Ihr Kopf juckt: Dies kann ein Zeichen dafür sein, dass Ihre Kopfhaut nur noch ungenügend mit Nährstoffen versorgt wird. Ihre Haarfollikel stoßen aufgrund der mangelnden Versorgung die Haare ab und treten vorzeitig in die Ruhephase.
  • Ihre Kopfhaut ist ständig ölig: Dies liegt an einer übermäßigen Talgproduktion. Der Talg verstopft die Poren, in denen die Haarfollikel sitzen und lässt diese schlimmstenfalls absterben.
  • Schuppen bei fettiger oder zu trockener Kopfhaut: Kopfschuppen signalisieren immer eine Veränderung der Zellen. Zugleich schwächen sie die natürlichen Abwehrkräfte der Kopfhaut.
  • Plötzlich kräuselnde Haare: Sie haben eigentlich glattes Haar, welches vermeintlich grundlos Locken am Hinterkopf bildet und immer feiner wird? Dies könnte auf beginnenden Haarausfall hindeuten!

Symptome analysieren, um Haarverlust rechtzeitig zu erkennen

Haarausfall hat immer einen Grund. Zunächst sollten Sie sich überlegen, was sich in den letzten Monaten in Ihrem Leben verändert hat. Vor allem Mangelerscheinungen und Stress, bestimmte Erkrankungen und Medikamente können Kopfhaut und Haaren schaden. Auch hormonelle Einflüsse, wie etwa während einer Schwangerschaft oder den Wechseljahren können zu Haarverlust führen.

Diese Ursachen werden häufig übersehen:

  • Umstieg auf ein neues Haarpflegeprodukt.
  • Umstellung der Ernährung oder eine radikale Diät.
  • Entzündungen der Kopfhaut.
  • Ein kritischer Blick auf die Haarsituation der Eltern und Großeltern.

Am häufigsten tritt der genetisch bedingte Haarausfall auf. Er betrifft etwa 50 bis 70 Prozent aller Männer und ist an einem zurückweichenden Haaransatz, Geheimratsecken und einer kahlen Stelle am Oberkopf zu erkennen. Bei Frauen deutet stetig lichter werdendes Haar um den Mittelscheitel herum auf erblich bedingten Haarverlust hin, in dessen Verlauf die Kopfhaut sichtbar wird. Sowohl bei Männern als auch Frauen kann es im Extremfall zum Totalverlust der Haare kommen.

Selbsttest, um erblich bedingten Haarverlust rechtzeitig zu erkennen

1. Frage: Verlieren Sie aktuell mehr Haare als noch vor einigen Jahren?
A – Nein, ich stelle keine Unterschiede fest.
B – Manchmal scheint es mir so, als dass ich mehr Haare als früher verliere.
C – Ja. Definitiv.

2. Frage: Wie viele Haare pro Tag fallen Ihnen zurzeit aus?
A – Bis zu 70.
B – Zwischen 70 und 100.
C – Mehr als 100.

3. Frage: Was ist Ihnen über Haarausfall in der Verwandtschaft bekannt?
A – Ich kenne keinen nahen Verwandten, der unter Glatzenbildung leidet.
B – Mein Vater und/oder mein Bruder haben starken Haarausfall.
C – In meiner Familie haben viele Menschen eine Glatze.

4. Frage: Leidet/litt der Vater Ihrer Mutter unter Haarausfall?
A – Nein, mein Großvater hatte bis ins hohe Alter dichte Haare.
B – Meinem Großvater sind ab dem mittleren Lebensalter verstärkt die Haare ausgefallen.
C – Ich kenne meinen Großvater nur mit Glatze.

Auswertung: Falls Sie vorrangig die Antworten B und C gewählt haben, besteht aufgrund der familiären Veranlagung die Gefahr, dass sich bei Ihnen erblich bedingter Haarausfall entwickelt.

Ihr Hautarzt hilft Ihnen dabei, Haarverlust rechtzeitig zu erkennen

Ganz gleich aufgrund einer Erkrankung oder erblich bedingt: Sobald Sie Haarausfall vermuten, sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen. Dieser wird Sie zu Ihren Lebensgewohnheiten und eventuellen Erkrankungen befragen, eine Blutuntersuchung veranlassen und sorgfältig Ihre Kopfhaut sowie Ihre Haare untersuchen. Zusätzlich stehen dem Mediziner verschiedene Tests zu Verfügung, um die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Haarausfall rechtzeitig zu erkennen. In Abhängigkeit von der Ursache kann er eine zielgerichtete Behandlung einleiten und Ihnen zu individuellen Maßnahmen, wie Ernährungsumstellung, Hormonbehandlung oder Eigenhaartransplantation raten.

Fazit

  • Je aufmerksamer Sie Ihren Kopf beobachten, umso eher werden Sie Veränderungen bemerken.
  • Für eine gezielte Behandlung ist es wichtig, die Haarausfallursache herauszufinden.
  • Bis auf wenige Ausnahmen verläuft Haarausfall schleichend, was es recht einfach macht, Haarverlust rechtzeitig zu erkennen und so früh wie möglich zu behandeln.
  • Je schneller Sie handeln, umso geringer ist das Risiko einer Glatzenbildung.

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