Schöne Haare, manchmal gefärbt oder raffiniert geschnitten, sind ein wichtiger Teil der Persönlichkeit. Was aber, wenn sie schon in der Jugend ausfallen? Viele junge Männer fürchten sich vor diesem Moment. Wenn es tatsächlich passiert, fällt vielen sprichwörtlich die männliche Würde vom Kopf. Was sind die Ursachen von Haarausfall bei jungen Männern? Gibt es therapeutische Maßnahmen? Oder müssen sich Betroffene mit dem viel zu frühen Haarverlust ganz einfach abfinden?
Inhaltsverzeichnis
Ursachen für übermäßigen Haarverlust bei jungen Männern
Schuld an dem Desaster sind in den meisten Fällen die Gene. Geschlechtshormone steuern das Haarwachstum und damit auch den Haarausfall. Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert der anlagebedingte Haarausfall des Mannes auf einer genetisch programmierten Empfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber den Androgenen (Geschlechtshormonen). Während sich bei manchen Männern die Haare auf dem Kopf erst jenseits der 50 etwas lichten, leiden schon etliche 20-jährige unter einer hohen Stirn und rasant wachsenden Geheimratsecken.
Dieses „Vater-Sohn-Phänomen“ verläuft keineswegs immer geradlinig. Während beispielsweise der Vater schon mit Mitte 20 nur noch einen schmalen Haarkranz hatte, bilden sich beim Sohn im gleichen Alter nur moderate Geheimratsecken und eine Glatze bleibt ihm bis ins hohe Alter erspart. Die genauen Mechanismen des erblich bedingten Haarschwundes sind auch heute nicht bis ins letzte Detail geklärt.
Seltene Ursachen für Haarausfall bei jungen Männern sind:
- Mangelernährung (zu wenig Vitamine und/oder Mineralstoffe)
- schwerwiegende Grunderkrankungen lebenswichtiger Organe
- Infektionskrankheit
- Autoimmunerkrankung
- Nebenwirkung von Medikamenten, beispielsweise im Rahmen einer Chemotherapie
- Vergiftung
- seltene Hauterkrankung
- Pilzinfektion
Folgen des frühen Haarausfalls
Während sich manche junge Männer mit der fortschreitenden Glatzenbildung arrangieren, empfinden dies viele als Katastrophe. Laut Umfragen fühlt sich knapp die Hälfte der Betroffenen aufgrund ihres lichten Haarschopfes gehemmt, mit Frauen zu flirten. Jeder Dritte glaubt, wegen seines Haarausfalls von anderen Menschen weniger beachtet zu werden und mehr als 60 Prozent sagen, die haarlose Kopfhaut mache sie allgemein unsicher.
Psychische Belastungen sind eine häufige Folge von Haarverlust. Das Selbstbewusstsein nimmt ab und man(n) zieht sich immer mehr zurück. Schreitet der Haarschwund voran und es kommt zu nicht mehr kaschierbaren Geheimratsecken oder einer Tonsur, kann dieser Umstand in eine schwere Depression führen.
Neben der psychologischen Beratung, die in diesem Fall zwingend notwendig ist und nicht aufgeschoben werden sollte, kann ein Gespräch mit Experten in einer Haarklinik neuen Lebensmut geben. Die Eigenhaarverpflanzung ist eine Möglichkeit mit hohen Erfolgsaussichten, wenn die Diagnose einen irreversiblen Haarschwund bescheinigt.
Gibt es „Wundermittel“ gegen den Haarverlust bei jungen Männern?
Untersuchungen bestätigen, dass Haarkuren mit Magnesium, Eisen und Zink, spezielle Shampoos oder Kopfmassagen den genetisch bedingten Kahlschlag auf dem Kopf weder aufhalten noch rückgängig machen können. Kurzfristige Hoffnung geben medizinische Mittel, wie Minoxidil.
Dabei handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Medikament, welches ursprünglich zur Behandlung von zu hohem Blutdruck entwickelt wurde. Anwender berichten, dass das Mittel den Haarverlust kurzfristig aufgehalten hat. Die verloren gegangenen Haare brachte es nicht zurück.
Manche Männer probieren es mit Finasterid. Auch dieses Medikament muss von einem Arzt verschrieben werden. Zudem warnen Experten, dass der Tablettenwirkstoff den Hormonhaushalt beeinflusst. Die Folge ist unter Umständen Impotenz. Bleibt also Männern mit erblich bedingtem Haarausfall nur die Komplettrasur?
Wann mit Haarausfall zum Arzt?
Mediziner raten jungen Männern mit Verdacht auf übermäßigen Haarausfall, sich zeitnah an einen Dermatologen (Hautarzt) zu wenden. Je nach Ursache kann eine frühzeitig eingeleitete Therapie den Verlust der Haare eventuell stoppen. Ein Großteil aller Haarschwundursachen sind im Frühstadium behandelbar.
Die dermatologische Untersuchung dient hauptsächlich dazu, den Grund für die Bildung kahler Stellen auf dem Kopf zu finden. Da es sich bei Haarausfall um ein Symptom und nicht um eine eigenständige Krankheit handelt, spielt die Diagnose vom Facharzt eine wichtige Rolle.
Der richtige Zeitpunkt für einen Arztbesuch ist spätestens dann erreicht, wenn die Kopfhaut unter dem lichter gewordenen Haarwuchs sichtbar wird. Weitere Gründe für einen Termin zur Kopfhautuntersuchung mit Haaranalyse und Blutuntersuchung sind Juckreiz, Schmerzen oder Hautveränderungen auf dem Kopf. Wenn der Haarausfall spürbare Begleitsymptome mitbringt, könnte eine behandlungsbedürftige Erkrankung zugrunde liegen.
Wichtig ist dabei auch die Form des Haarausfalls:
- Gibt es bereits größere kahle oder schüttere Stellen?
- Sitzen diese eher an den Schläfen, in der Kopfmitte oder über den gesamten Kopf verteilt?
- Haben sich schon Geheimratsecken gebildet?
- Sind die kahlen Stellen scharf abgegrenzt und rund?
- Schuppt die Kopfhaut? Gibt es Ausschlag oder Narben?
Der Haarmediziner untersucht die Kopfhaut akribisch und analysiert die Haarwurzeln. Anhand von Gewebeproben kann er den Hormonstatus bestimmen, eine genaue Diagnose stellen und Behandlungsempfehlungen geben. So bestehen beispielsweise bei kreisrundem oder infektionsbedingtem Haarausfall sehr gute Chancen, dass die Haare vollständig nachwachsen. Leider kann bei erblich bedingtem Haarausfall auch die beste Therapie die verlorenen Haare nicht wieder zurückbringen.
Ist eine Haartransplantation bei jungen Männern möglich?
Die ideale Voraussetzung für eine Haartransplantation ist ein zum Stillstand gekommener Haarausfall. Dieser ist in der Regel erst bei älteren Männern, jenseits der 40, gegeben. Bei sehr jungen Männern besteht die Gefahr, dass die verpflanzten Haarfollikel aufgrund ihrer genetischen Prägung ebenfalls vorzeitig ausfallen. Erfahrene Spezialisten sind jedoch in der Lage, auf Testosteron empfindlich reagierende von nicht empfindlichen Haarwurzeln zu unterscheiden, sodass eine Transplantation auch in jungen Jahren durchaus eine Option sein kann.
Eine vergleichsweise risikoarme Methode, mit der sich der Haarausfall bei vielen Betroffenen sehr gut kaschieren lässt, ist die Haarpigmentierung. Für diese kosmetische Behandlung ist keine Operation erforderlich und die Ergebnisse sind unabhängig vom Alter überzeugend.
Prinzipiell ist eine Eigenhaarverpflanzung ab der Volljährigkeit in jedem Alter möglich. Kann der erneute Haarschwund bei jungen Männern ausgeschlossen werden, könnte die Behandlung in eine ästhetischen Klinik die Lösung sein.
Ist die psychische Belastung sehr stark und hat zur Depression geführt, sollte man ebenfalls nicht lange überlegen und abwarten. Das Ergebnis des minimalinvasiven Eingriffs erfordert zwar bis zu einem Jahr Geduld, doch das ist ein verhältnismäßig kurzer Zeitraum im Vergleich dazu, dass man sein ganzes Leben mit einem kahlen Haupt verbringt.
Ist das Haar mit der Wurzel ausgefallen, ist die Eigenhaartransplantation eine Chance, neuen Lebensmut und neues Lebensglück zu finden. Eine Aktivierung der Haarwurzeln ist in diesem Fall ausgeschlossen, da sich keine lebendigen Follikel in der Kopfhaut befinden. Stellt der Dermatologe diese Diagnose, kann der Besuch einer Haarklinik vor ausgeprägten Depressionen und einem Leben fernab der Gesellschaft zu führen.
Junge Männer sollten von haarwuchsfördernden Behandlungen mit Pharmazeutika absehen. Die zahlreichen Nebenwirkungen, zu denen auch Depressionen gehören, sind keinesfalls zu unterschätzen. Wenn das Haar wächst, die Libido aber abnimmt und das Selbstbewusstsein aus diesem Grund sinkt, ändert sich das Lebensgefühl nicht zum Positiven.
Das Behandlungsteam der Haarklinik prüft die Machbarkeit einer Haartransplantation bei jungen Männern im Einzelfall und spricht die Erfolgsrate konkret aus.
Fazit:
- In den häufigsten Fällen tritt früher Haarausfall bei jungen Männern unabhängig von äußeren Einflüssen auf. Er ist genetisch bedingt (androgenetische Alopezie). Gezieltes Vorbeugen ist nicht möglich.
- Wer täglich mehr als 100 Haare verliert, sollte schnellstens einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abklären zu lassen.
- Der Behandlungserfolg ist sehr stark vom Stadium des Haarverlustes abhängig! Ohne rechtzeitiges Eingreifen verkümmern die Haarwurzeln. Haben sich bereits kahle Stellen gebildet, ist es nahezu unmöglich, das Haarwachstum zu reaktivieren.
- Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente helfen bei erblichem Haarverlust nur kurzfristig. Bereits verlorene Haare bringen sie nicht zurück.
- Eine Haarverpflanzung sollte bei jungen Männern von einem sehr erfahrenen Spezialisten durchgeführt werden. Die Haarpigmentierung ist für viele Betroffene eine gute Alternative.
Sie möchten sich mit Ihrem frühzeitigen Haarausfall nicht abfinden, sind sich jedoch nicht sicher, welche Behandlung für Sie infrage kommt? Bitte wenden Sie sich an einen Arzt Ihres Vertrauens! Dieser wird Sie gründlich untersuchen und individuell beraten.
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