Sie ärgern sich darüber, dass Ihr Haar immer kürzer wird, ohne dass Sie es schneiden? Darüber hinaus kann das Haar dünn, platt und stumpf wirken. Es handelt sich um einen extremen Haarbruch, medizinisch als Trichoklasie bezeichnet. Wie gefährlich ist das Problem und lässt es sich behandeln?
Inhaltsverzeichnis
Wie zeigt sich die Trichoklasie?
Bei der Trichoklasie handelt es sich um einen extrem starken Haarbruch. Da die Haare schräg oder gerade abbrechen, werden sie immer kürzer oder wirken ausgefranst. In verschiedenen Längen können die Haare abbrechen. Dieser Haarbruch tritt zumeist nicht sofort auf. Die Haarerkrankung macht sich meistens schon vorher bemerkbar, wenn das Haar seinen Glanz verliert und eine raue Oberfläche aufweist. Der Haarbruch kann akut oder langsam auftreten.
Es handelt sich nicht um eine Erkrankung mit körperlichen Beschwerden. Die Brüchigkeit der Haare kann jedoch als Folge einer ernsthaften Erkrankung auftreten, beispielsweise einer Hormonstörung oder einer Infektionskrankheit. Die Kopfhaut ist zumeist gesund. Lediglich die Haare brechen ab oder spalten sich. Der verstärkte Haarbruch gehört zu den Haarschafterkrankungen, da die Haarwurzel in der Regel nicht betroffen ist.
Spätestens bei zahlreichen Haaren mit sichtbaren Spliss- und Bruchstellen sollte ein Arzt eine Haar- und Kopfhautanalyse vornehmen. Da es verschiedene Ursachen für diese Anomalie gibt, ist ein Blutbild zur Diagnose per Ausschlussverfahren ebenfalls zu empfehlen. Nicht zu verwechseln ist die Trichoklasie mit der Trichomalazie, bei der es sich um eine Aufweichung der Haare innerhalb der Follikel handelt.
Häufige Haarwurzelschmerzen und Bambushaare können auch die Folge des Netherton-Syndroms sein. Hierbei handelt es sich um eine angeborene Hauterkrankung, die in den meisten Fällen bereits im Jugendalter auftritt. Ob das Haar aufgrund eine Trichoklasie oder auf Basis anderer Ursachen bricht, lässt sich nur in einer medizinischen Diagnose erkennen.
Welche Symptome treten bei verstärktem Haarbruch auf?
Der starke Haarbruch ist nicht das einzige Symptom dieser Haarschafterkrankung. Oft macht sich diese Erkrankung bemerkbar, noch bevor der verstärkte Haarbruch eintritt. Die Haare können bei hoher Luftfeuchtigkeit stark kräuseln. Dabei ist die Rede von Frizz. Ist Ihr Haar stumpf und glanzlos, kann es bei näherer Untersuchung Bruchstellen aufweisen. Anders als bei der Trichorrhexis nodosa, der Haarknötchenkrankheit, treten an den Bruchstellen keine Knötchen auf.
Die Haare können kurz über der Kopfhaut abbrechen. Dabei entsteht der Eindruck von immer dünner werdendem Haar. Auch kahle Stellen können die Folge sein. Ist die Haarschafterkrankung stark ausgeprägt, finden Sie viele Haare auf Ihrer Kleidung. Es handelt sich jedoch nicht um Haarausfall, da die Haare nicht mit der Wurzel ausfallen, sondern nur abbrechen.
Die Haare wachsen immer dünner aus den Haarfollikeln heraus. Daher sollten Sie einen Hautarzt konsultieren, wenn Sie erste Anzeichen von extremem Haarbruch bemerken. Die Haare können ihre Struktur und ihre Form verändern. Oft geht die Erkrankung mit einem Ergrauen der Haare einher. Sind auch die Haarfollikel betroffen und treten Entzündungen auf, kann es zu Juckreiz und angespannter Kopfhaut kommen. Solche Symptome sind jedoch selten.
Wie verläuft die Haarerkrankung?
Wird die Haarschafterkrankung nicht behandelt, lassen sich die Haare immer schlechter frisieren. Das liegt daran, dass sie immer stärker abbrechen und dadurch ausdünnen. Da die Haare glanzlos sind und ausfransen, wirken sie ungepflegt. Schreitet die Trichoklasie weiter fort, kann ein starker Haarausfall eintreten.
Die Haarfollikel bringen immer schwächere Haare hervor und verkümmern. Es kann zur Glatzenbildung und in schwerwiegenden Fällen auch zu einem Totalverlust der Haare kommen. Um das zu vermeiden, sollten Sie Ihr Problem vom Dermatologen behandeln lassen. Abhängig von der Ursache lässt sich die Erkrankung gut behandeln, sodass die Haare wieder gesund nachwachsen können.
Hier muss zwischen der Trichoklasie und Torsionshaaren, auch als Spindelhaare bekannt, unterschieden werden. Augenscheinlich handelt es sich um die selbe Symptomatik. Doch während die in Folge einer Trichoklasie abgebrochenen Haare regeneriert werden und gesund nachwachsen können, ist das bei Torsionshaaren kaum möglich.
Spindelhaare sind erblich bedingt und sie brechen, weil sie sich im Abstand von wenigen Millimetern mehrfach verdrehen. Auch beim Netherton-Syndrom kann es zu Spindelhaaren kommen. Eine präzise Diagnose vom Experten ist für die Behandlung und den Stopp des Haarausfalls von immenser Bedeutung.
Unbehandelt oder bei Falschbehandlung verstärkt sich der Haarschwund und kann letztendlich zur vollständigen Glatzenbildung führen. Die Trichoklasie kündigt sich lange vor den ersten Anzeichen des Haarbruchs an. Schwer frisierbare, raue und scheinbar nicht zu bändigende Haare können ein Symptom für die beginnende Haarerkrankung sein.
Da das Haar aus verschiedenen anderen Gründen ebenfalls abbrechen kann, steht die Ursachenforschung bis oben auf der Agenda. Gegen beginnenden Haarbruch können Shampoos und Spülungen mit Olivenöl, Kokosöl oder Avocado helfen. Auch Aloe Vera und grüner Tee können eine haarstärkende und kopfhautberuhigende Wirkung erzeugen und so gegen Haarbruch mit dem Risiko für Haarschwund helfen.
Welche Ursachen hat der extreme Haarbruch?
Der extreme Haarbruch kann verschiedene Ursachen haben. Um die entsprechende Behandlung einzuleiten, muss der Arzt die Ursache ermitteln. Er macht sich ein Bild von Ihren Haaren und Ihrer Kopfhaut. Er befragt Sie auch zu Vorerkrankungen, Einnahme von Medikamenten, Ernährungsgewohnheiten und Haarpflege.
Trichoklasie kann durch innere und äußere Ursachen entstehen. Um innere Ursachen auszuschließen, kann der Arzt eine Blutuntersuchung vornehmen. So kann er feststellen, ob der Haarbruch durch Hormonschwankungen, eine Autoimmunerkrankung wie eine Erkrankung der Schilddrüse, eine Stoffwechselerkrankung oder eine andere Erkrankung hervorgerufen wurde.
Auch Krebs kann zu verstärktem Haarbruch führen. Hormonschwankungen treten bei Frauen in den Wechseljahren und nach dem Absetzen der Pille auf. Zu den inneren Ursachen zählt auch die Einnahme von Medikamenten, beispielsweise von Antirheumatika, Betablockern, Blutgerinnungshemmern, Antibiotika oder der Anti-Baby-Pille.
Auch eine ungesunde und einseitige Ernährung gehört zu den inneren Ursachen. Der Körper wird nicht genügend mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt. Da die Kopfhaut nicht genügend durchblutet wird, werden die Haarfollikel nicht genügend mit Nährstoffen versorgt. Das wirkt sich auf die Haare aus, indem sie stumpf werden und verstärkt brechen.
Äußere Ursachen von verstärktem Haarbruch
Die Trichoklasie kann auch verschiedene äußere Ursachen haben:
- trockene Heizungsluft
- starke Hitzeeinwirkung beim Stylen, beispielsweise Föhnen oder Glätten mit hohen Temperaturen
- häufiges straffes Zurückbinden der Haare mit Haargummis
- häufiges Färben oder Blondieren der Haare
- häufige Schwimmbadbesuche und Schädigung der Haare durch Chlor- oder Meerwasser
- häufige Sonnenbäder
- Pflege der Haare mit aggressiven Pflegemitteln.
Trockene Heizungsluft kann die Haarstruktur schädigen, vor allem im Wechsel mit niedrigen Außentemperaturen. Daher tritt der verstärkte Haarbruch häufig in den Wintermonaten auf. Die Haarstruktur wird auch durch starke Sonneneinstrahlung, Meerwasser oder Chlorwasser geschädigt.
Wie kann die Behandlung erfolgen?
Um die richtige Behandlungsmöglichkeit für Ihr Haarproblem zu finden, muss die Ursache ermittelt werden. Wurde der Haarbruch durch eine Erkrankung hervorgerufen, muss diese Erkrankung behandelt werden. Nicht immer kann die Erkrankung geheilt werden, doch eine Linderung der Beschwerden ist möglich. Sind Medikamente die Ursache der Trichoklasie, kann der Arzt versuchen, auf ein anderes Medikament umzustellen. In jedem Fall wird Ihnen der Arzt eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit vielen Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen empfehlen.
Ist die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen über die Ernährung nicht ausreichend möglich, können Sie Nahrungsergänzungsmittel verwenden. Sie sollten auf Stylings mit starker Hitze oder starker mechanischer Belastung der Haare verzichten. Für die Pflege können Sie pflanzliche Produkte oder eine Haarkur verwenden. Damit Ihr Haar schnell wieder gesund aussieht, ist ein Friseurbesuch zu empfehlen. Mit einem geeigneten Haarschnitt werden die kranken Stellen entfernt.
Fazit: Starker Haarbruch ist gut behandelbar
Verstärkter Haarbruch, der an verschiedenen Stellen der Haare auftritt und die Haare immer kürzer werden lässt, wird als Trichoklasie bezeichnet. Diese Erkrankung kann innere und äußere Ursachen haben. Die Haare wirken stumpf und können irgendwann ausfallen.
Um das zu verhindern, sollte rechtzeitig eine Behandlung erfolgen. Sie sollten auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten, aggressive Pflegeprodukte meiden und auf Glätten oder Föhnen mit starker Hitze verzichten. Das Problem lässt sich gut behandeln.
Bei mechanischen Einwirkungen auf das Haar befinden sich die Bruchstellen in eingegrenzten Bereichen. So bricht das Haar beispielsweise dort, wo es täglich von einem zu straffen Zopfgummi eingeschnürt wird. Wenn sich der Haarbruch ungleichmäßig über den gesamten Kopf verteilt, kann es sich um eine Trichoklasie handeln.
Durch Medikamenteneinnahme, Gleichgewichtsstörungen im Hormonhaushalt und durch verschiedene äußere Einwirkungen verschlimmert sich die Symptomatik. Im Anfangsstadium ist der Haarbruch sehr gut behandelbar. Um den Zeitraum ohne fusselig wirkende Haare zu überbrücken, ist ein neuer – kürzerer Haarschnitt eine gute Lösung.
Eine vitaminreiche Ernährung und der Verzicht auf Hitzestylings sowie auf chemische Haarbehandlungen unterstützt den neuen Haarwuchs und beugt weiteren Bruchschäden vor.
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