Stress schadet der Gesundheit und kann sich auf vielfältige Weise auswirken. Eine Folge kann kreisrunder Haarausfall durch Stress sein. Die Haare fallen in etwa münzgroßen, kahlen Arealen aus. Die kahlen Stellen können sich über den gesamten Kopf ausbreiten. Wie kommt es zu diesem Haarverlust? Gibt es Behandlungsmöglichkeiten?
Inhaltsverzeichnis
Wie entsteht kreisrunder Haarausfall durch Stress?
Kreisrunder Haarverlust, Alopezia areata, ist an seinem Erscheinungsbild leicht zu erkennen. An verschiedenen Stellen des Kopfes bilden sich haarlose, etwa münzgroße, kreisrunde Areale. Schreitet der Haarverlust weiter fort, kann er sich auch auf Augenbrauen, Barthaare und Körperhaare ausbreiten. Auch ein Totalverlust der Haare ist möglich. Bei Stress kommt es nur selten zu einem Totalverlust der Haare. Es müsste sich um einen schwerwiegenden Dauerstress handeln, damit die Haare komplett ausfallen.
Schauen Sie sich die kahlen Stellen genau an, werden Sie feststellen, dass die Haare um diese Stellen wie abgebrochen aussehen. Diese Haare werden auch als Ausrufezeichen-Haare bezeichnet.
Die Ursachen für die Alopezia areata sind noch nicht genau erforscht. Sie kann durch verschiedene Faktoren hervorgerufen werden:
- psychischer und körperlicher Stress
- Autoimmunerkrankung, beispielsweise Multiple Sklerose oder Rheuma
- Infektionen der Kopfhaut.
Verschiedene Untersuchungen und Studien zeigten, dass Stress zu Haarverlust führen kann. In einem Tierversuch mit Mäusen, die unter Stress standen, verkürzten sich die Wachstumsphasen der Haare. Die Haare fielen schneller aus, als dass sie nachwachsen konnten. Stress führt zu entzündlichen Prozessen. Der Haarausfall hörte auf, nachdem die Mäuse einen Gegenwirkstoff bekamen, der die Stress auslösende Substanz stoppte.
Körperlicher und psychischer Stress
Sowohl körperlicher als auch psychischer Stress können zu kreisrundem Haarverlust führen. Körperlicher Stress kann durch eine schwerwiegende Erkrankung wie Krebs oder eine Infektion mit hohem Fieber, aber auch durch strenge Diäten oder extremes Training beim Leistungssport ausgelöst werden. Psychischer Stress entsteht durch emotionale Dauerbelastung und kann vielfältig sein. Probleme mit dem Partner, die Trauer um einen geliebten Menschen, Trennungen, Geldsorgen oder Probleme am Arbeitsplatz führen zu Stress.
Zu Stress kommt es, wenn ein Mensch seine aktuelle Situation nicht mehr unter Kontrolle hat. Wer gestresst ist, kann die Situation nicht mehr beeinflussen oder bewältigen. Hält der Stress über eine längere Zeit an, kann er zu körperlichen Beschwerden führen. Nicht nur ein kreisrunder Haarausfall bei Stress, sondern auch erhöhte Infektanfälligkeit, Hautkrankheiten, Kopfschmerzen oder Verdauungsbeschwerden können die Folge sein. Stress kann zu einem kreisrunden, aber auch einem diffusen Haarausfall führen, der auf dem gesamten Kopf gleichmäßig auftritt.
Wie kann Stress einen Haarverlust auslösen?
Ein kreisrunder Haarausfall bei Stress entsteht, da der Körper verstärkt bestimmte Neurotransmitter als Botenstoffe ausschüttet. Diese Botenstoffe schädigen die Haarfollikel und führen zum Haarverlust. Die Haarfollikel sind für die Bildung der Haare verantwortlich und versorgen die Haare mit Nährstoffen. Sie sind mit einem dichten Geflecht von Nerven umgeben. Zusätzlich sind Mastzellen als Immunzellen vorhanden, die der körpereigenen Abwehr dienen. Der Kontakt von Nervenfasern und Mastzellen unterliegt Schwankungen, die sich auf das Haarwachstum auswirken.
Die Zahl der Nervenfasern in der Haut, darunter auch in der Kopfhaut, erhöht sich bei Stress. Die Mastzellen werden aktiviert, wenn die Haarfollikel von der Wachstumsphase in die Übergangsphase eintreten und sich die Zahl der Nervenfasern erhöht. So entstehen Entzündungen am Haarbalg, die mit einem Gewebetod und dem Ausfall der Haare verbunden sind. So kann ein kreisrunder Haarausfall durch Stress entstehen.
Kann sich der stressbedingte Haarverlust noch verstärken?
Leiden Sie bereits unter einer Alopezia areata und stehen Sie unter starkem Stress, kann sich das Problem noch verstärken. Fallen Ihnen die Haare aus und nehmen die kahlen Stellen auf dem Kopf zu, verstärkt sich der Stress. Der Haarausfall kann eine starke psychische Belastung darstellen.
Stehen Sie unter Stress, kann das zu Schlafmangel führen. Sie grübeln, da Sie das Problem belastet. Der Haarausfall kann durch Schlafmangel verstärkt werden, da sich die Haarwurzeln in der Nacht regenerieren. Die Haarwurzeln haben bei Schlafmangel nicht genug Zeit dazu.
Auch Übergewicht kann den Haarausfall bei Stress verstärken. Die Abbauprodukte der Stresshormone Cortisol und Adrenalin sind die eigentlichen Auslöser von Haarverlust. Diese Abbauprodukte lagern sich im Fettgewebe ab. Über den Blutkreislauf gelangen sie zu den Haarwurzeln und schädigen sie. Die Talgdrüsen werden geschädigt. Ein kreisrunder Haarausfall bei Stress kann umso stärker auftreten, je höher das Übergewicht ist.
Wie kann ein Haarausfall durch Stress behandelt werden?
Ist bei Ihnen eine Alopezia areata durch Stress eingetreten, müssen Sie nicht die Hoffnung verlieren. Mitunter ist bei einem kreisrunden Haarverlust eine Spontanheilung möglich. Die Haare können wieder nachwachsen. So können Sie einen kreisrunden Haarausfall stoppen, wenn Sie den Stress reduzieren. Bei körperlichem Stress durch eine Erkrankung muss die Grunderkrankung behandelt werden. Eine Diät können Sie abbrechen, wenn sie zu körperlichem Stress und Haarverlust geführt hat.
Sie sollten auch Ihrem Körper nicht zu viel durch hartes Training zumuten, um den Stress zu vermeiden.
Ein kreisrunder Haarausfall bei Stress kann gestoppt werden, wenn Sie eine psychologische Behandlung zur Stressbewältigung in Anspruch nehmen. Das gelingt mit einer Einzeltherapie oder einer Gruppentherapie. Solche Behandlungen erstrecken sich über einen längeren Zeitraum und können als Gesprächs- und Verhaltenstherapie erfolgen.
Wie kann das Haarwachstum angeregt werden?
Mitunter können die Haare bei einem kreisrunden Haarausfall wieder nachwachsen. Neben der Stressbehandlung können Sie eine PRP-Behandlung durchführen lassen. Aus Ihrem Blut bereitetes plättchenreiches Blutplasma wird Ihnen an die Haarwurzeln gespritzt. Es ist reich an Wachstumsfaktoren. Sie können das Nachwachsen der Haare auch mit Brennnesseltinktur, Brennnesselshampoo oder Brennnesseltee fördern.
Fazit: Stress kann zu Haarverlust führen
Stress kann zu einem kreisrunden oder einem diffusen Haarausfall führen. Ein kreisrunder Haarausfall bei Stress kann sich über den gesamten Kopf erstrecken und zeigt sich mit kahlen Arealen. Stresshormone und deren Abbauprodukte schädigen die Haarwurzeln. Durch die psychische Belastung beim Haarausfall, Schlafmangel und Übergewicht kann der Haarausfall noch verstärkt werden. Sowohl körperlicher als auch psychischer Stress können den Haarverlust verursachen. Sie können den Haarausfall stoppen, wenn Sie eine psychologische Behandlung in Anspruch nehmen. Das Nachwachsen der Haare können Sie mit einer PRP-Behandlung oder mit Brennnesselshampoo fördern.
Weitere Informationen: