Wird Ihr Haar immer dünner und wird langsam die Kopfhaut durch die Haare sichtbar oder treten bereits die ersten kahlen Stellen auf dem Kopf auf, müssen Sie sich noch nicht gleich für eine Haartransplantation entscheiden. Es gibt verschiedene Methoden, mit denen sich der Haarverlust verzögern oder stoppen lässt.
Sie können mitunter sogar wieder zu dichterem Haar gelangen. Eine solche Methode ist die Haarverdichtung mit Eigenbluttherapie. Da es sich bei dem Eigenblut um körpereigenes Material handelt, ist diese Therapie gut verträglich. Sie kann bei verschiedenen Formen von Haarverlust angewendet werden. Die Methode ist ziemlich wirksam und eignet sich sowohl für Männer als auch für Frauen.
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert die Haarverdichtung mit Eigenbluttherapie?
Die Haarverdichtung mit Eigenbluttherapie wird auch als PRP-Behandlung für Platelet Rich Plasma, plättchenreiches Blutplasma, bezeichnet. Für diese Behandlung wird Ihnen Blut aus der Armvene entnommen. In einer Zentrifuge bereitet der Arzt das Blut zu plättchenreichem Plasma auf. Dieses Plasma ist reich an Thrombozyten (Blutplättchen), die bei der Wundheilung für die Krustenbildung sorgen. Dieses plättchenreiche Plasma enthält verschiedene Nährstoffe und Wachstumshormone.
Es wird mit feinen Nadeln in die Kopfhaut gespritzt. Direkt an den Haarfollikeln kann das Blutplasma seine Wirkung entfalten und das Haarwachstum anregen. Der Arzt entscheidet, ob eine Sitzung ausreicht oder ob die Behandlung in mehreren Sitzungen im Abstand von einigen Wochen erfolgt. Abhängig davon, wie die Behandlung bei Ihnen wirkt, kann sie nach einem Jahr, aber mitunter auch erst nach zwei Jahren aufgefrischt werden.
Welche Wirkung hat die Eigenbluttherapie?
Das plättchenreiche Plasma ist reich an Wachstumsfaktoren. Es versorgt die Kopfhaut und die Haarfollikel besser mit Nährstoffen. Mitunter sind bei einem fortschreitenden Haarausfall an den kahlen Stellen noch intakte, aber nicht mehr aktive Haarfollikel vorhanden. Aus eigener Kraft bilden diese Haarfollikel keine Haare mehr aus. Sie müssen stimuliert werden, um wieder neue Haarfollikel hervorzubringen. Das gelingt mit der Eigenbluttherapie.
So können wieder neue Haare nachwachsen, wenn die kahlen Stellen noch nicht lange vorhanden sind. Auch an den Stellen, an denen noch kein Haarverlust zu bemerken ist, können die Haare wieder dichter wachsen, da wieder mehr Haarfollikel zur Haarbildung stimuliert werden. Die Wachstumsphasen der Haare können sich verlängern. Sie profitieren von einer höheren Haardichte.
Für wen ist die Haarverdichtung mit der PRP-Behandlung geeignet?
Die Haarverdichtung mit der PRP-Behandlung eignet sich für verschiedene Formen von Haarausfall:
- erblich bedingter Haarausfall, der sich bei Männern mit Geheimratsecken, Stirnglatze sowie Glatze am Oberkopf und bei Frauen mit immer dünner werdenden Haaren um den Mittelscheitel zeigt
- diffuser Haarausfall, bei dem die Haare gleichmäßig auf dem gesamten Kopf ausfallen, um das Nachwachsen der Haare zu fördern
- mechanischer Haarausfall, bei dem die Haare mechanisch stark beansprucht werden und ausfallen
- kreisrunder Haarausfall, der mit münzgroßen, kreisrunden, kahlen Arealen auftritt und verschiedene Ursachen haben kann.
Abhängig von der Form und der Ursache des Haarausfalls kann die Haarverdichtung mit Eigenbluttherapie wieder neue Haare nachwachsen lassen oder das Fortschreiten des Haarausfalls verzögern.
Für wen eignet sich die PRP-Behandlung nicht?
Der Arzt untersucht Sie gründlich, um zu prüfen, ob sich die Haarverdichtung mit der PRP-Behandlung für Sie eignet. Der diffuse und der kreisrunde Haarausfall können mitunter durch eine Autoimmunerkrankung verursacht werden. Das Immunsystem greift körpereigenes Material an, zu dem auch die Haarfollikel und Ihr zu plättchenreichem Plasma aufbereitetes Blut gehören.
Sie dürfen nicht unter einer Autoimmunerkrankung leiden, damit diese Behandlung anwendbar ist. Die Haarverdichtung mit Eigenbluttherapie ist auch nicht geeignet, wenn Sie an einer Blutkrankheit, Blutgerinnungsstörungen oder Krebs leiden.
Hat die Eigenbluttherapie Nebenwirkungen?
Sind Sie gesund und spricht nichts gegen die PRP-Behandlung, kann diese Methode bei Ihnen angewendet werden. Da es sich beim aufbereiteten Blutplasma um körpereigenes Material handelt, ist diese Behandlung frei von Nebenwirkungen und gut verträglich.
Die Behandlung wird auch nicht als schmerzhaft empfunden, da nur feine Nadeln verwendet werden. Der Arzt kann zuvor eine betäubende Creme auf die Kopfhaut auftragen. Wird die Behandlung in einer renommierten Klinik durchgeführt, müssen Sie keine Infektionen bei der Haarverdichtung mit Eigenbluttherapie befürchten.
Kann die Eigenbluttherapie mit einer Haarverpflanzung kombiniert werden?
Um ein besseres Anwachsen der transplantierten Haarfollikel und eine höhere Haardichte zu erzielen, kann die Haarverdichtung mit PRP-Behandlung mit einer Haartransplantation kombiniert werden. Die Behandlung kann direkt im Anschluss an die Haartransplantation erfolgen.
Da die Kopfhaut dann noch betäubt ist, verspüren Sie nichts von den Einstichen. Der Heilungsprozess kann wie gewohnt erfolgen. Die transplantierten Haarfollikel können besser anwachsen, was eine höhere Haardichte bedeutet. Da die Heilung mit den Blutplättchen angeregt wird, kann sich der Heilungsprozess verkürzen.
Fazit: Eigenbluttherapie kann zu höherer Haardichte führen
Leiden Sie unter Haarverlust, können Sie mit einer Haarverdichtung mit Eigenbluttherapie zu einer höheren Haardichte gelangen. Diese Behandlungsmethode wird auch als PRP-Methode bezeichnet. Blut aus der Armvene wird entnommen und zu plättchenreichem Plasma aufbereitet. Dieses Plasma enthält verschiedene Wachstumsfaktoren und wird Ihnen in die Kopfhaut gespritzt.
Das Nachwachsen der Haare wird angeregt, da noch intakte Haarfollikel zur Bildung neuer Haare stimuliert werden. Diese Behandlung kann bei verschiedenen Formen von Haarverlust angewendet werden. Sie eignet sich jedoch nicht, wenn Sie unter einer Autoimmunerkrankung leiden. Die PRP-Behandlung kann auch mit einer Haarverpflanzung kombiniert werden, um ein besseres Anwachsen der Haarfollikel zu erzielen.
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