Die häufigste Form von Haarverlust ist die androgenetische Alopezie, der erblich bedingte Haarausfall. Er tritt bei ungefähr 80 Prozent der Männer auf und kann sich schon frühzeitig nach der Pubertät bemerkbar machen. Auch Frauen können davon betroffen sein, doch tritt die Alopezie dann meistens erst nach den Wechseljahren ein.
Es gibt Haarwuchsmittel gegen die androgenetische Alopezie, doch sind die Nebenwirkungen nicht zu unterschätzen. Sie müssen nicht zu teuren Produkten greifen, da auch verschiedene pflanzliche Mittel wirken können. Ein solches pflanzliches Mittel ist Sulforaphan gegen Haarausfall. Der Name hört sich an wie eine chemische Substanz, doch handelt es sich um ein Naturpräparat, das aus Pflanzen hergestellt wird.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Sulforaphan gegen Haarausfall?
Sulforaphan gehört zu den Senfglykosiden, die auch als Isothiocyanate bezeichnet werden. Bei Sulforaphan handelt es sich um ein indirektes Antioxidans. Antioxidantien wirken dem Alterungsprozess entgegen und wehren freie Radikale ab. Sulforaphan kann also der Alterung von Haaren und Kopfhaut entgegenwirken. Die Entdeckung von Sulforaphan ist noch ziemlich neu. Erst 1992 wurde dieser sekundäre Pflanzenstoff von Paul Talalay von der Johns-Hopkins-University in Baltimore entdeckt.
Der sekundäre Pflanzenstoff ist vor allem in verschiedenen Kreuzblütengewächsen wie
- Kohlarten
- Rettich und Radieschen
- Meerrettich
- Rucola
- Senf
- Kresse enthalten.
Sulforaphan wird innerlich angewendet. Zur Behandlung von Haarverlust erhalten Sie es in Kapselform. Zur Herstellung dieser Kapseln wird Sulforaphan zumeist aus Brokkoli gewonnen. Sie müssen jedoch nicht zu den Kapseln greifen. Einem Haarverlust können Sie auch entgegenwirken, indem Sie diese Kohlgemüse und andere Gemüsesorten häufig auf Ihren Speiseplan setzen.
Gegen welche Formen von Haarverlust wirkt Sulforaphan?
Sulforaphan wirkt gegen die androgenetische Alopezie, den erblich bedingten Haarverlust. Bei Männern bilden sich Geheimratsecken, eine Stirnglatze und eine Glatze am Oberkopf, während bei Frauen die Haare um den Mittelscheitel verstärkt ausfallen.
An den kahlen Stellen lässt Sulforaphan gegen Haarausfall keine Haare mehr wachsen, doch kann es das Fortschreiten der androgenetischen Alopezie verzögern. Die androgenetische Alopezie wird durch eine Empfindlichkeit der Haarfollikel gegen das Hormon DHT verursacht, das als Abbauprodukt des männlichen Sexualhormons Testosteron entsteht.
Da Testosteron in geringen Mengen auch von Frauen gebildet wird, können auch Frauen unter der androgenetischen Alopezie leiden. Die Haarfollikel werden durch DHT geschädigt. Sie bringen immer dünnere Haare hervor. Schließlich sterben die Haarfollikel ab und bilden keine Haare mehr aus.
In einer japanischen Studie vom März 2016 wurde die Wirkung von Sulforaphan gegen androgenetische Alopezie nachgewiesen. In der Studie wurde eine Senkung des DHT-Spiegels durch Sulforaphan gegen Haarausfall festgestellt.
Die Haare konnten wieder besser wachsen, da sie nicht mehr durch DHT am Wachstum gehemmt wurden. Der Studie zufolge erhöht Sulforaphan die Konzentration des Enzyms 3-alpha-Hydroxysteroiddehydrogenase (3?-HSDs) in der Leber. Dieses Enzym fördert den Abbau von DHT.
Da sich Sulforaphan auf den DHT-Spiegel auswirkt, ist es zur Behandlung der androgenetischen Alopezie geeignet. Allerdings kann es einem diffusen, mechanischen, kreisrunden oder vernarbenden Haarausfall kaum entgegenwirken.
Hat Sulforaphan noch weitere positive Wirkungen auf die Haare?
Sulforaphan wirkt vorrangig gegen den erblich bedingten Haarausfall. Es ist allerdings auch eine wichtige indirekte Antioxidans. Anders als die direkten Antioxidantien kann Sulforaphan freie Radikale nicht direkt, sondern indirekt durch die Aktivierung verschiedener Enzyme abwehren.
Die antioxidativen Abwehrmechanismen des Körpers werden aktiviert. Daher kann Sulforaphan gegen Haarausfall die Zellalterung der Haarzellen verzögern und die Zellen schützen. Es kräftigt die Haarfollikel und wirkt der Besiedlung der Kopfhaut durch Bakterien und Pilze entgegen.
Hat Sulforaphan Nebenwirkungen?
Sulforaphan ist ein sekundärer Pflanzenstoff und hat keinerlei Nebenwirkungen. Essen Sie gerne Brokkoli, Blumenkohl, Rettich, Rucola oder Radieschen, können Sie davon so viel essen, wie Sie mögen. Alle diese Gemüsesorten sind gut verträglich.
Es handelt sich bei Sulforaphan nicht um ein Hormon, das schädliche Nebenwirkungen im Körper haben und Ihren Hormonspiegel aus dem Gleichgewicht bringen kann. Sulforaphan ist gut verträglich und kann Ihren Haarwuchs positiv beeinflussen.
Wie wird Sulforaphan angewendet?
Möchten Sie Sulforaphan gegen Haarausfall anwenden, wird empfohlen, dass Sie täglich pro Kilogramm Körpergewicht 0,36 Milligramm von diesem Wirkstoff zu sich nehmen. Kapseln mit Sulforaphan können Sie entsprechend dosieren. Diese Nahrungsergänzungsmittel werden je nach Produkt mit einer Wirkstoffdosis von 50 bis 100 Milligramm angeboten.
Ein Brokkoli-Kopf wiegt ungefähr 500 Gramm und enthält je nach Jahreszeit, Sorte und Frische 50 Milligramm Sulforaphan. Sie müssen nicht jeden Tag einen Kopf Brokkoli essen, denn das ist ja gar nicht möglich. Schnell würde das zu einer einseitigen Ernährung führen.
Trotzdem können Sie mit Brokkoli, anderen Kohlsorten, Rettich oder Radieschen etwas Gutes für Ihre Haare tun. Einen deutlich höheren Gehalt an Sulforaphan haben Brokkolisprossen. Sie enthalten bis zu 100 Mal mehr von diesem Wirkstoff als Brokkoli. Schon ein Löffel dieser Sprossen kann so viel Sulforaphan enthalten wie ein Kopf Brokkoli. Täglich können Sie also einen Löffel dieser Sprossen zu sich nehmen.
Wie kann sich der Haarwuchs durch Sulforaphan verbessern?
Sulforaphan gegen Haarausfall wirkt nur bei Haarfollikeln, die noch intakt sind. Haarfollikel, die bereits abgestorben sind, können nicht mehr zur Bildung neuer Haare angeregt werden. Haarfollikel, die noch intakt sind, können jedoch wieder neue Haare bilden.
Da das Hormon DHT abgebaut wird, kann die androgenetische Alopezie aufgehalten werden. Sie können von einer höheren Haardichte und von gesund wirkendem Haar profitieren. Auch Ihre Kopfhaut kann gesünder werden. Entzündungen und Reizungen der Kopfhaut können abgebaut werden.
Fazit: Sulforaphan kann DHT abbauen
Sulforaphan ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der in Kohlsorten, Rettich, Radieschen, Rucola oder Meerrettich enthalten ist. Er erhöht die Konzentration eines Enzyms in der Leber, das den Abbau des Hormons DHT beschleunigt. DHT ist verantwortlich für die androgenetische Alopezie, die häufigste Form von Haarausfall. Sulforaphan gegen Haarausfall kann dem Fortschreiten des erblich bedingten Haarausfalls entgegenwirken. Es lässt allerdings die Haare an den kahlen Stellen nicht mehr nachwachsen.
Sie profitieren jedoch von einer höheren Haardichte. Sulforaphan wird in Kapselform als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Allerdings können Sie Ihre Haare und Ihre Kopfhaut auch versorgen, indem Sie regelmäßig Kohl, Rettich, Radieschen oder Rucola essen. In hoher Konzentration ist es in Brokkolisprossen enthalten.
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