Haarausfall trifft viele Männer und Frauen. Die häufigste Form ist der erblich bedingte Haarausfall, von dem etwa 80 Prozent aller Männer betroffen sind. Es gibt jedoch noch verschiedene andere Formen, die verschiedene Ursachen haben. Mit einem Bluttest bei Haarausfall kann der Arzt die Ursache ermitteln. Zusätzlich zum Bluttest bei Haarverlust können weitere Untersuchungen erforderlich werden.
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Wann Sie einen Bluttest bei Haarausfall vornehmen lassen sollten
Ein Haarausfall liegt vor, wenn Ihnen über einen längeren Zeitraum täglich mindestens 100 Haare ausfallen. Mit der Sammelprobe können Sie das selbst feststellen. Sie sollten mindestens eine Woche lang täglich Ihre ausgefallenen Haare in Kamm, Haarbürste, Duschabfluss, auf der Kleidung und auf der Bettwäsche sammeln und zählen.
Haarausfall tritt in verschiedenen Formen auf. Der erblich bedingte Haarausfall ist am häufigsten. Er macht sich bei Männern mit Geheimratsecken, Stirnglatze und Glatze am Oberkopf bemerkbar. Auch Frauen können von einem erblich bedingten Haarverlust betroffen sein.
Er ist bei Frauen jedoch deutlich seltener und zeigt sich mit immer lichter werdenden Haaren um den Mittelscheitel, bis schließlich die Kopfhaut sichtbar wird. Bei einem erblich bedingten Haarausfall müssen Sie keinen Bluttest bei Haarverlust vornehmen, da die Anzeichen und die Ursache eindeutig sind.
Es gibt noch verschiedene andere Formen, bei denen ein Bluttest Licht ins Dunkel bringen kann:
- diffuser Haarausfall mit gleichmäßig ausfallenden Haaren auf dem gesamten Kopf
- vernarbender Haarausfall mit kahlen Stellen auf dem Kopf und teilweise auch am Körper, an denen sich im weiteren Verlauf Narben bilden
- kreisrunder Haarausfall mit kahlen, runden, etwa münzgroßen Arealen auf dem Kopf.
Der mechanische Haarausfall verlangt ebenfalls keinen Bluttest bei Haarverlust, da er durch eine starke mechanische Beanspruchung verursacht wird. Die Haare wachsen wieder nach, wenn sie nicht mehr mechanisch beansprucht werden.
Ursachen ermitteln mit Bluttest bei Haarausfall
Sie sollten bei Anzeichen von diffusem, vernarbendem oder kreisrundem Haarverlust einen Hautarzt konsultieren. In einem Anamnesegespräch wird er Ihnen verschiedene Fragen zu Ihren Lebensgewohnheiten, Ihrer Ernährungsweise, bekannten Erkrankungen, Allergien und Unverträglichkeiten sowie zur Einnahme von Medikamenten stellen.
Er untersucht Ihre Haare und Ihre Kopfhaut. Mit einer Blutuntersuchung kann er wertvolle Hinweise auf verschiedene Erkrankungen erhalten. Er muss das Blut auf
- eventuellen Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen
- Blutzuckerwerte
- Hormonspiegel, vor allem Schilddrüsenhormone
- Blutsenkungsgeschwindigkeit
- verschiedene Infektionen, beispielsweise mit Bakterien
untersuchen.
Der Bluttest gibt bereits Auskunft über verschiedene Ursachen von Haarausfall. Der Arzt kann anhand Ihrer Blutwerte feststellen, ob ein Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen vorliegt, der zum Haarausfall führt. In diesem Fall kommt es zu einem diffusen Haarausfall. Auch Diabetes mellitus kann zu einem diffusen Haarausfall führen.
Der Arzt erkennt das an einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Anhand der Werte der Schilddrüsenhormone erkennt der Arzt, ob eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse vorliegt. Beides kann zu einem diffusen Haarausfall führen.
Der Arzt kann mit dem Bluttest bei Haarausfall auch noch Hinweise auf andere Ursachen erhalten, beispielsweise auf eine Infektion oder auf eine Autoimmunerkrankung. Entsprechend der Ursache leitet er die Behandlung ein.
Wird die Ursache von einem diffusen Haarausfall erfolgreich behandelt, wachsen die Haare in den meisten Fällen wieder nach. Auch bei einem diffusen Haarausfall können die Haare teilweise wieder nachwachsen, wenn die Ursache behandelt wurde. Nicht immer kann der Arzt mit einem Bluttest bei Haarverlust die Ursache ermitteln. In diesem Fall werden weitere Untersuchungen erforderlich.
Ursache ermitteln mit Trichogramm
Reicht ein Bluttest bei Haarausfall zur Ermittlung der Ursache nicht aus, kann der Arzt ein Trichogramm erstellen. Sie sollten sich mindestens 14 Tage vorher nicht die Haare färben oder tönen und mindestens 5 Tage vorher nicht mehr die Haare waschen.
Über der Stirn entnimmt der Arzt ca. 50 bis 70 Haare. Mit mikroskopischen Untersuchungen kann der Arzt den Zustand der Haarwurzeln und des Haarschaftes sowie das Haarwachstum ermitteln. Die Haare durchlaufen einen Zyklus, der sich aus Wachstumsphase, Übergangsphase und Ausfallphase zusammensetzt.
Anhand des Trichogramms kann der Arzt feststellen, ob eine Phase des Haarwachstums verstärkt vorliegt. Das Trichogramm kann zusätzlich zum Bluttest bei Haarverlust Auskunft über die Ursache geben und in vielen Fällen eine Biopsie der Kopfhaut ersetzen.
Weitere Untersuchungen zur Ermittlung der Ursache
Können die Ursachen mit einem Bluttest bei Haarausfall und mit einem Trichogramm nicht ermittelt werden, kann der Arzt eine Biopsie der Kopfhaut vornehmen. Sie ist vor allem bei einem kreisrunden und bei einem vernarbenden Haarverlust erforderlich, bei dem die Ursache oft nur schwer ermittelt werden kann.
Der Arzt kann feststellen, ob ein Befall der Kopfhaut mit Bakterien oder eine Autoimmunerkrankung vorliegt. Die Kopfhautprobe wird feingeweblich untersucht. Die Kopfhautbiopsie kann Auskunft über verschiedene Erkrankungen wie Lupus erythematodes, eine Lichen-Flechte oder Folliculitis decalvans geben.
Liegt eine Pilzerkrankung der Kopfhaut vor, kann der Arzt das zumeist schon bei der Inaugenscheinnahme der Kopfhaut erkennen. Zusätzlich wird er eine Pilzkultur anlegen, um festzustellen, um welche Art von Pilz es sich handelt.
Kostenübernahme durch die Krankenkasse für den Bluttest bei Haarverlust
Nicht immer übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für den Bluttest bei Haarausfall und für weitere Untersuchungen. Eine Kostenübernahme kann erfolgen, wenn ein Verdacht auf eine Erkrankung vorliegt, beispielsweise Diabetes mellitus oder eine Schilddrüsenerkrankung.
Bei Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung wie Morbus Basedow oder Hashimoto-Thyreoiditis oder eine rheumatische Erkrankung kann ebenfalls eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse erfolgen. Liegt eine Erkrankung vor, werden die Kosten für die Behandlung von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Sind Sie privat krankenversichert, sollten Sie sich bei Ihrer Krankenkasse über die Kostenübernahme für die Untersuchungen erkundigen.
Fazit: Bluttest bei Haarverlust gibt Auskunft über die Ursache
Stellen Sie Anzeichen von Haarausfall fest, sollten Sie einen Hautarzt konsultieren. Mit dem Bluttest bei Haarausfall kann er verschiedene mögliche Ursachen bereits feststellen. Der Bluttest bei Haarverlust gibt Auskunft über Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes mellitus oder einen Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen.
Nicht immer reicht ein Bluttest zur Ermittlung der Ursache aus. Der Arzt kann ein Trichogramm anfertigen, um Auskunft über die Phasen des Haarzyklusses zu erhalten. In einigen Fällen ist zusätzlich eine Kopfhautbiopsie zur Ermittlung der Ursache erforderlich.
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