Jede Frau wünscht sich schönes, volles Haar. Der Haarausfall macht jedoch vor Frauen nicht Halt und stellt ein schwerwiegendes kosmetisches Problem dar. Eine Behandlung mit Cyproteronacetat bei Haarausfall gibt vielen Frauen wieder Grund zu neuer Hoffnung. Wie wirkt es und wer kann es anwenden?
Inhaltsverzeichnis
Was ist Cyproteronacetat bei Haarausfall?
Cyproteronacetat kann nicht für die Behandlung von Männern mit Haarausfall verwendet werden. Es ist primär kein Mittel zur Behandlung von Haarausfall, doch wurden teilweise gute Erfolge bei Frauen mit Haarverlust erzielt. Cyproteronacetat ist ein Wirkstoff, der in Anti-Baby-Pillen enthalten ist. Es ist ein Inhaltsstoff von verschiedenen Mikropillen, die eine Kombination aus Gestagen und Östrogen enthalten. Bei den Mikropillen liegt der Gehalt an Östrogen bei weniger als 50 Mikrogramm pro Tablette.
Es handelt sich um niedrigdosierte Verhütungsmittel. Mikropillen mit Cyprotestosteron werden nicht vorrangig zur Verhütung verwendet. Die Nebenwirkungen von Cyproteronacetat sind nicht zu unterschätzen. Die Mikropille mit Cyproteronacetat wird nicht nur bei Haarausfall, sondern auch bei Hirsutismus (extrem starke Körperbehaarung bei Frauen) sowie bei Akne verordnet.
Die Wirkung von Cyproteronacetat
Cyproteronacetat ist ein stark-antiandrogenes Gestagen. Es dockt an die Rezeptoren für die Androgene an und verhindert deren Wirkung. Bei den Androgenen handelt es sich um männliche Sexualhormone. Im Körper von Frauen sind Androgene nur in geringem Anteil vorhanden.
Eine Überproduktion dieser männlichen Sexualhormone führt bei Frauen zu Hirsutismus, Akne und erblich bedingtem Haarausfall. Hier kann Cyproteronacetat ins Spiel kommen. Nur dann, wenn Sie an erblich bedingtem Haarausfall leiden, kann Cyproteronacetat helfen. Bei anderen Formen von Haarausfall bei Frauen wie diffusem oder kreisrundem Haarausfall zeigt Cyproteronacetat keine Wirkung.
Wie macht sich androgenetische Alopezie bei Frauen bemerkbar?
Bei Männern ist die androgenetische Alopezie, der erblich bedingte Haarverlust, deutlich häufiger als bei Frauen. Während er bei Männern mit Glatze am Oberkopf, Stirnglatze und zurückweichendem Haaransatz auftritt, lichten sich bei Frauen die Haare um den Mittelscheitel. Im weiteren Verlauf wird die Kopfhaut sichtbar. In Extremfällen bleiben ähnlich wie bei Männern mit androgenetischer Alopezie nur noch an den Seiten und am Hinterkopf Haare übrig. Um das zu vermeiden, kann Cyproteronacetat bei Haarausfall verordnet werden, wenn keine gesundheitlichen Bedenken gegen die Einnahme sprechen.
Paradoxerweise kann bei Frauen mit erblich bedingtem Haarausfall eine starke Körperbehaarung, der Hirsutismus, auftreten. Arme, Beine, aber auch Bauch und Brust sind stark behaart. Diese Beschwerden gehen vor allem bei jüngeren Frauen mit einer starken Akne einher. Bei der Einnahme von Cyproteronacetat werden die Androgene unterdrückt, sodass der Haarausfall gestoppt werden kann. Sind die Haarfollikel noch intakt, können sie sich wieder erholen. Die Haare können wieder nachwachsen.
Schwangerschaftsverhütung mit Cyproteronacetat
Leiden Sie unter Haarausfall und möchten Sie gleichzeitig verhüten, kann der Arzt Ihnen Cyproteronacetat verordnen. Allerdings muss zuvor geklärt werden, ob die Einnahme bei Ihnen nicht mit erhöhten Risiken für die Gesundheit verbunden ist. Mikropillen mit Cyproteronacetat haben die gleiche Wirkung wie andere Mikropillen. Der Eisprung wird durch die Kombination von Östrogen und Gestagen gehemmt. Darüber hinaus haben befruchtete Eizellen keine Chance, sich in die Gebärmutterschleimhaut einzunisten, da sich deren Konsistenz verändert. Auch der Schleim der Gebärmutter verändert sich in seiner Konsistenz. Die Verhütung mit Mikropillen mit Cyproteronacetat ist daher sehr sicher, wenn die Pille regelmäßig eingenommen wird.
Cyproteronacetat bei Haarausfall ist jedoch nicht die erste Wahl. Sie sollten bereits andere Mittel ausprobiert haben, um den Haarausfall zu behandeln. Eine solche Möglichkeit ist Minoxidil für Frauen, das als Lösung oder Tinktur auf die Kopfhaut aufgetragen wird. Die Durchblutung der Kopfhaut und die Nährstoffversorgung der Haarfollikel werden verbessert. Auch Minoxidil ist nicht ohne Nebenwirkungen. Es kann zu juckender Kopfhaut, Rötungen und Schuppenbildung kommen.
Welche Nebenwirkungen hat Cyproteronacetat?
Bevor Ihnen der Arzt zur Behandlung von androgenetischer Alopezie Cyproteronacetat verordnet, muss er den möglichen Nutzen gegen die Risiken abwägen. Zuerst sollten Sie andere Möglichkeiten wie Minoxidil ausprobiert haben. Rauchen Sie, besteht bei der Einnahme von Cyproteronacetat ein erhöhtes Thromboserisiko. Auch bei einer familiären Häufung von Thrombose, Leberkrebs oder Brustkrebs dürfen Sie Cyproteronacetat bei Haarausfall nicht einnehmen.
Die Nebenwirkungen von Cyproteronacetat können mitunter lebensgefährlich sein. Da die Blutgerinnung beeinflusst wird, können Thrombosen auftreten. Auch Brustkrebs und Leberkrebs gehören zu den gefährlichen Nebenwirkungen der Pille mit Cyproteronacetat.
Sie sollten Cyproteronacetat auch nicht einnehmen, wenn Sie unter Diabetes mellitus oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden. Die Beschwerden könnten sich verschlimmern.
Wie wird Haarverlust mit Cyproteronacetat behandelt?
Spricht nichts gegen die Einnahme von Cyproteronacetat und besteht kein Kinderwunsch, sollten Sie das Medikament mindestens sechs Monate lang einnehmen. Zeigen sich dann noch keine Erfolge, kann die Einnahme auf maximal 18 Monate ausgedehnt werden. Möchten Sie schwanger werden, muss das Medikament abgesetzt werden.
Welche Alternativen gibt es zu Cyproteronacetat?
Bevor Sie Ihren erblich bedingten Haarverlust mit Cyproteronacetat behandeln, sollten Sie weitere Behandlungsmöglichkeiten ausprobieren. Auch Minoxidil ist aufgrund der möglichen Nebenwirkungen nicht immer die Lösung der Wahl. Alternativen zu Cyproteronacetat bei Haarausfall sind
- PRP-Behandlung mit Eigenblut, das zu plättchenreichem Plasma aufbereitet wird
- Microneedling, bei dem winzig kleine Verletzungen auf der Kopfhaut erzeugt werden
- Softlaser-Therapie, bei der die Kopfhaut mit einem Niedrigenergie-Laser behandelt wird
- Sauerstoff-Therapie, bei der Sauerstoff in die Kopfhaut gebracht wird
- Mesohair-Therapie mit einem auf Ihre Haarfollikel und Ihre Kopfhaut abgestimmten Wirkstoffcocktail, der in die Kopfhaut gespritzt wird.
Diese Methoden sind gut verträglich und zeigen eine gute Wirkung. Sie sind auch geeignet, wenn Sie Pillen mit Cyproteronacetat nicht einnehmen sollten.
Fazit: Cyproteronacetat hat starke Nebenwirkungen
Bei Frauen, die unter erblich bedingtem Haarausfall leiden, kann eine Behandlung mit Cyproteronacetat erfolgen. Es handelt sich um eine Mikropille zur Schwangerschaftsverhütung, die Androgene im weiblichen Körper an ihrer Wirkung hindert. Cyproteronacetat bei Haarausfall kann starke Nebenwirkungen wie Thrombosen oder Brustkrebs haben.
Es wird nur dann angewendet, wenn keine gesundheitlichen Bedenken bestehen, andere Mittel nicht wirken und Sie keinen Kinderwunsch haben. Die Anwendung sollte sorgfältig überlegt werden. Eine Alternative ist Minoxidil. Es gibt auch andere gut verträgliche Methoden bei erblich bedingtem Haarverlust bei Frauen, beispielsweise die PRP-Behandlung mit Eigenblut oder die Mesohairtherapie.
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