Lichtet sich der Haarwuchs am Scheitel oder am vorderen Haaransatz, greifen viele Betroffene zu Ansatzspray. Das seit einigen Jahren erhältliche Produkt soll völlig unschädlich sein und sich gut dafür eignen, herausgewachsene Haaransätze oder auch am Scheitel durchscheinende Kopfhaut zu kaschieren.
Das Spray enthält keinen Ammoniak und lässt sich ganz einfach auswaschen. Sicherlich eignet sich dieses Spray, wenn man eine rein optische Maßnahme gegen leichten, temporären Haarausfall ergreifen möchte. Dennoch sollten von Haarschwund Betroffene bedenken, dass Haarausfall auf ein hormonelles Ungleichgewicht oder auf eine Erkrankung hinweisen kann.
Es ist ein Symptom, dessen Ursache man am besten frühzeitig auf den Grund geht. Die medizinische Diagnose gibt auch Aufschluss darüber, ob die Verwendung des Ansatzsprays vielleicht zur Verschlimmerung des Haarschwunds führt und aus diesem Grund besser unterbleiben sollte.
Inhaltsverzeichnis
Kann es zu Haarausfall durch Ansatzspray kommen?
Prinzipiell kommt es durch Ansatzspray nicht zu Haarausfall. Allerdings kann die Auftragung der Farbpigmente auf die Kopfhaut dazu führen, dass sich bereits bestehender Haarverlust verstärkt. Beim Aufsprühen wird nicht nur der Haaransatz, sondern auch die Kopfhaut mit Pigmenten bedeckt.
Das wiederum kann die Porenverstopfung begünstigen und so indirekt zu einer Verstärkung von Haarschwund führen. Wissen Sie nicht, warum das Haar ausfällt oder leiden Sie unter starkem Haarverlust, sollten Sie sich nicht auf die Symptomverdeckung, sondern auf die Suche nach der Ursache konzentrieren. Es ist nicht auszuschließen, dass sich bestehender Haarausfall durch Ansatzspray verstärkt und dass es durch die Verstopfung der Poren zusätzlich zur Schuppenbildung kommt.
Welche Inhaltsstoffe sind in Ansatzsprays enthalten?
Wie bereits angesprochen, sind die meisten Ansatzsprays frei von Ammoniak. Doch die Liste an chemischen Inhaltsstoffen ist lang und zusätzlich gibt es den Warnhinweis, dass die Produkte über schnell entzündliche Aerosole verfügen. Hierbei handelt es sich um ein Gas, das sich in der Luft verteilt und an sich nicht schädlich ist.
Der hauptsächliche Bestandteil in Ansatzsprays sind die Farbpigmente in allen Naturhaarfarben. Damit diese kleinen Teilchen Ihr Haar am Ansatz umschließen und bis zur nächsten Haarwäsche halten, sind verschiedene anhaftungsverstärkende Zusätze nötig.
Bei gesunden Haaren und einer gut durchbluteten, mit Sauerstoff verstärkten Kopfhaut stellt die gelegentliche Verwendung von Ansatzspray kein Risiko für Haarschwund dar. Leiden Sie aber unter fettiger, schuppiger oder entzündeter Kopfhaut, kann der daraus resultierende Haarausfall durch das Ansatzspray verstärkt werden.
Verstärkt die Verwendung bereits vorhandenen Haarschwund?
Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort, da das Risiko immer einzelfallspezifisch abgewogen werden muss. Dazu ist es nötig, dem Haarschwund auf den Grund zu gehen und durch eine Haaranalyse sowie ein Blutbild beim Dermatologen einen Ansatz für die Ursachenbehandlung zu finden.
Ist der Haarverlust in Ihrer Familie erblich, wird er durch Ansatzspray weder verstärkt noch vermindert. Auch bei Vitalstoffmängeln oder stressbedingtem Haarausfall ist eine zusätzliche Schädigung auszuschließen. Anders verhält es sich, wenn Sie unter einer entzündlichen oder infektiösen Erkrankung der Kopfhaut leiden oder wenn Ihre Kopfhaut stark fettet und zur Schuppenbildung neigt.
Hier kann eine zusätzliche „Abdichtung“ der Poren mit Farbpigmenten durchaus dazu führen, dass der Haarausfall schlimmer wird. Stellen Sie dieses Problem fest, sollten Sie die Retusche mit Ansatzspray aussetzen und Ihre Kopfhaut vorsorglich untersuchen lassen.
Gibt es Alternativen zur Ansatzretusche mit Farbspray?
Bei permanent colorierten Haaren ist es unvermeidlich, dass bereits zwei bis drei Wochen nach der chemischen Behandlung ein Ansatz zu sehen ist. Gerade bei starken Farbveränderungen von Blond auf Schwarz oder umgekehrt besteht verständlicherweise der Wunsch, den Scheitelbereich und den Stirnhaaransatz farblich anzupassen.
Sie könnten anstelle des Ansatzsprays eine milde Haartönung verwenden. Im Gegensatz zu aufgesprühten Farbpigmenten legt sich die Tönung wie ein schützender Film auf die Haaroberfläche, ohne dass sie sich auf der Kopfhaut ablagert und ein bestehendes Problem verstärkt.
Je dünner Ihr Haarwuchs ist, desto mehr Pigmente lagern sich auf der Haut ab. Allein aus diesem Grund ist die Nutzung von Ansatzspray bei Haarausfall generell keine Lösung. Reversibler Haarschwund ist im Frühstadium gut behandelbar. Lässt sich der Haarverlust nicht umkehren, bieten sich die Kopfhautpigmentierung oder eine Haartransplantation als wirkliche Alternativen mit Langzeitergebnis an.
Fazit: Haarausfall durch Ansatzspray tritt selten auf, kann aber nicht ausgeschlossen werden
Nutzen Sie das kaschierende Farbspray gelegentlich und sind nicht empfindlich gegen einen der Inhaltsstoffe, lässt sich Haarausfall durch Ansatzspray im Regelfall ausschließen. Es gibt dennoch einige Gründe, die gegen den Einsatz der Farbpigmente aus der Sprühdose sprechen. Sie möchten den grauen (oder andersfarbigen) Haaransatz verdecken, doch das Spray lagert sich nicht nur auf der Haaroberfläche, sondern auch auf der Kopfhaut ab.
Dort verstopft es die Poren und wirkt sich nachteilig auf die Sauerstoffversorgung der Haarwurzeln aus. Um voranschreitenden Haarverlust aufzuhalten und das Risiko der Kahlköpfigkeit zu mindern, sollten Sie sich auf Ursachenforschung begeben.
Hier ist ein Dermatologe der richtige Ansprechpartner, der Ihnen auch sagen kann, ob Ihr Haarausfall durch Ansatzspray verstärkt wird oder ob Sie das Produkt vorübergehend verwenden können. Grundsätzlich handelt es sich um ein Produkt, das nicht mehr und nicht weniger schädlich als andere chemischen Haarbehandlungsprodukte ist.
Weitere Informationen: