Für die meisten Frauen ist Haarausfall ein Grund zur Sorge, denn schließlich trägt gesundes, volles Haar entscheidend zur Attraktivität bei. Ein Haarausfall im Alter bei Frauen tritt häufig auf. Er kann verschiedene Ursachen haben. Ab welchem Alter müssen Sie damit rechnen? Kann das Problem behandelt werden?
Inhaltsverzeichnis
Wie kommt es zum Haarausfall im Alter bei Frauen?
Auch Frauen können unter erblich bedingtem Haarausfall, der androgenetischen Alopezie, leiden. Er tritt jedoch deutlich seltener als bei Männern auf und zeigt sich nicht mit Glatze, Geheimratsecken und Stirnglatze. Bei Frauen mit androgenetischer Alopezie fallen die Haare um den Mittelscheitel herum aus. Schließlich kann der Bereich um den Mittelscheitel auch vollständig kahl werden, sodass nur noch an den Seiten und am Hinterkopf Haare vorhanden sind. Dieses Problem tritt zumeist nach den Wechseljahren auf.
Der Östrogenspiegel nimmt ab. Das weibliche Sexualhormon Östrogen kann zu einem schönen Haarwuchs beitragen. Auch Frauen produzieren in geringen Mengen das männliche Sexualhormon Testosteron. Als Abbauprodukt entsteht Dihydrotestosteron, das sich an den Haarfollikeln anlagert und sie schädigt. Nimmt der Östrogenspiegel ab und wird verstärkt Testosteron produziert, kommt es zum erblich bedingten Haarausfall bei Frauen. Tritt in Ihrer Familie verstärkt erblich bedingter Haarausfall auf, müssen auch Sie damit rechnen, dass bei Ihnen ein solcher Haarverlust eintritt.
Ein Haarausfall bei älteren Frauen kann auch verschiedene andere Ursachen haben:
- Einnahme von Medikamenten
- verschiedene Erkrankungen wie Infektionen oder Autoimmunerkrankungen
- Depressionen
- Stress
- Befall der Kopfhaut mit Bakterien oder Pilzen.
Welche Formen von Haarverlust können bei älteren Frauen auftreten?
Neben dem erblich bedingten Haarausfall können im Alter bei Frauen noch weitere Formen von Haarschwund auftreten. Um welche Formen es sich handelt, hängt von der Ursache ab. Der diffuse Haarausfall tritt gleichmäßig auf dem gesamten Kopf auf. Die Haare werden immer lichter, bis die Kopfhaut durchschimmert.
Abhängig von der Ursache, beispielsweise Bestrahlungstherapie oder Chemotherapie, kann auch ein Totalverlust der Haare auftreten. Häufige Ursachen für den diffusen Haarausfall sind die Einnahme von Medikamenten, Autoimmunerkrankungen, fieberhafte Infektionskrankheiten oder Depressionen. Allerdings wachsen die Haare bei einem diffusen Haarverlust in den meisten Fällen wieder nach, wenn die Ursache beseitigt wurde.
Der kreisrunde Haarausfall ist an kreisrunden, kahlen Stellen auf dem Kopf zu erkennen. Die Ursachen sind noch nicht vollständig erforscht. Als Ursachen kommen Autoimmunerkrankungen, Stress oder Infektionen in Frage. Mitunter kommt es zur Spontanheilung, sodass die Haare wieder nachwachsen.
Bei einem vernarbenden Haarausfall wachsen an den kahlen Stellen keine Haare mehr nach, da sich Narben bilden. Dieser Haarverlust wird durch Autoimmunerkrankungen oder den Befall der Kopfhaut mit Pilzen oder Bakterien verursacht.
Der mechanische Haarausfall im Alter bei Frauen tritt ein, wenn Sie Ihre Haare stark strapazieren, beispielsweise durch Hitze beim Föhnen oder Glätten, durch Dutt- oder Pferdeschwanzfrisuren oder Aufwickeln der Haare auf Lockenwickler. Die Haare fallen an den Stellen aus, an denen sie am stärksten beansprucht werden.
Was tun gegen den Haarschwund im Alter?
Leiden Sie unter Haarausfall im Alter, muss das kein Grund zum Verzweifeln sein. Sie sollten einen Dermatologen konsultieren. Er ermittelt die Ursache und kann die Behandlung vornehmen. Dazu schaut er sich Ihre Haare und Ihre Kopfhaut an. Oft kann er dabei schon die Art des Haarausfalls und die Ursache erkennen. Er wird Sie zu bekannten Erkrankungen, zur familiären Häufung von Haarausfall und zur Einnahme von Medikamenten befragen.
Er kann auch eine Blutuntersuchung vornehmen, um die Ursache für den Haarausfall im Alter bei Frauen zu ermitteln. Welche Behandlung er vornimmt, hängt von der Ursache ab. Liegt eine Erkrankung vor, muss sie behandelt werden, damit der Haarausfall gestoppt oder verzögert werden kann. Ist die Kopfhaut entzündet oder liegt ein Befall mit Bakterien oder Pilzen vor, muss dieses Problem behandelt werden. Dafür kann Ihnen der Arzt eine Creme oder Tinktur verordnen, die Sie auf die Kopfhaut auftragen.
Vorsicht bei Minoxidil
Minoxidil ist ein Bluthochdruck-Medikament, das aufgrund der Nebenwirkungen bei Bluthochdruck nur noch verordnet wird, wenn andere Mittel nicht wirken. Es wird jedoch auch als Haarwuchsmittel zur Behandlung von erblich bedingtem Haarausfall verwendet und ist rezeptfrei als Tinktur sowie als Schaum erhältlich. Es wird für Männer und Frauen mit unterschiedlicher Wirkstoffkonzentration angeboten und auf die Kopfhaut aufgetragen. Die Durchblutung der Kopfhaut wird durch Minoxidil verbessert. Haarfollikel, die noch intakt sind, werden wieder zur Bildung neuer Haare stimuliert.
Als Nebenwirkungen können Kopfschmerzen, Augenreizungen, Juckreiz, Schuppenbildung und Rötungen der Kopfhaut auftreten. Bei Haarausfall im Alter bei Frauen wird es nicht empfohlen. Es eignet sich nur für Menschen, die das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Welche sanften Methoden zur Behandlung von Haarverlust gibt es?
Grund zur Hoffnung bei Haarschwund im Alter geben verschiedene sanfte Methoden:
- Mesohair-Therapie, bei der ein Wirkstoffcocktail auf Ihre Haare abgestimmt und mit feinen Nadeln unter die Kopfhaut gespritzt wird
- Sauerstoff-Therapie mit einem Strahl Sauerstoff, der in Ihre Kopfhaut geleitet wird
- Softlaser-Therapie mit einem niedrigenergetischen Laser
- Microneedling zur Erzeugung winzig kleiner Verletzungen mit feinen Nadeln in der Kopfhaut, die das Haarwachstum fördern
- PRP-Behandlung, bei der Eigenblut entnommen, zu plättchenreichem Plasma aufbereitet und unter die Kopfhaut gespritzt wird.
Alle diese Methoden sind gut verträglich.
Was können Sie selbst tun?
Sie sollten auf eine gesunde Ernährung achten und mit Ihrer Nahrung viele Vitamine und Mineralstoffe aufnehmen. Sie sind für das Wachstum der Haare wichtig. Ihre Kopfhaut können Sie etwa dreimal wöchentlich mit Olivenöl behandeln. Zusätzlich sollten Sie auf aggressive Pflegemittel sowie auf Föhnen und Glätten mit großer Hitze verzichten.
Fazit: Haarverlust bei älteren Frauen nicht immer endgültig
Ein Haarausfall im Alter bei Frauen ist völlig normal. Zumeist handelt es sich um einen erblich bedingten Haarausfall, der nach den Wechseljahren auftritt und durch eine Veränderung des Hormonspiegels verursacht wird. Allerdings kann der Haarverlust auch durch verschiedene Erkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten verursacht werden. Mit der richtigen Behandlung kann der Haarausfall gestoppt oder zumindest verzögert werden. Sie sollten einen Hautarzt konsultieren. Eine gesunde Ernährung mit vielen Vitaminen kann zu einem gesunden Wachstum der Haare beitragen.
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