Nicht immer sind bei Haarverlust invasive Eingriffe möglich oder gar erwünscht – in diesem Fall erweist sich eine Haarausfallbehandlung ohne OP als beste Wahl. Mittlerweile gibt es viele Methoden, mit denen Sie dem Verlust des Kopfhaars auf konservative Weise entgegenwirken können. In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Techniken und ihre Anwendungsbereiche. Damit können Sie eine wohlüberlegte Entscheidung treffen.
Inhaltsverzeichnis
Gründe für eine Haarausfallbehandlung ohne OP
Es gibt viele Motivationen, sich für eine konservative Therapie des Haarverlusts zu entscheiden. Zu beachten sind hierbei in erster Linie die Art und die Ausprägung der Alopezie. Vor allem dann, wenn es sich um diffusen Haarverlust handelt, lohnt es sich mitunter, auf eine Transplantation zu verzichten.
Denn dieses Leiden wird häufig durch äußere Umstände wie einem Nährstoffmangel oder zu viel Stress verursacht. Zuerst gilt es also, die Ursache in den Griff zu kriegen. Danach stellt sich auch das Haarwachstum wieder ein. Ebendieses können Sie dann mit konservativen Therapien ankurbeln.
Auch dann, wenn sich dein Haarausfall im Frühstadium befindet, sollten Sie sich nicht sofort operieren lassen. In diesem Fall lässt sich der Verlauf des Haarverlusts oftmals nicht vollständig abschätzen. Und viele Ärzte schrecken dann vor einer Haarverpflanzung zurück. Wollen Sie nicht abwarten, kann die Haarausfallbehandlung ohne OP Ihr Problem lösen. Unter Umständen wachsen Ihre Haare dann sogar wieder vollständig nach, sodass Sie sich die Haartransplantation vollständig ersparen.
Zu guter Letzt sollten Sie konservative Behandlungsmethoden in Erwägung ziehen, wenn Sie einfach zu wenige Spenderhaare haben. Denn in diesem Fall ist es dem Operateur nicht möglich, die kahlen Stellen vollständig zu verdecken. Doch müssen Sie sich nicht mit einer Glatze abfinden. Mit einer Haarausfallbehandlung ohne OP, können Sie das Haarwachstum anregen. Auch gibt es Methoden, welche die kahlen Bereiche optisch auffüllen.
Informieren Sie sich im Vorfeld ausführlich über Ihre Optionen. Nehmen Sie bei diesem Prozess im Zweifelsfall die Unterstützung eines Experten in Anspruch.
Diese Arten der konservativen Behandlung stehen zur Auswahl
Folgende Behandlungsoptionen ohne Operation stehen Ihnen zur Verfügung. Für welche Sie sich entscheiden, hängt von der Form und Ausprägung des Haarverlusts ab. Lassen Sie sich bei Bedarf von einem Experten über Ihre Möglichkeiten beraten. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie sich ausschließlich an einen seriösen Anbieter wenden. So stellen Sie sicher, dass Sie auf lange Sicht mit dem Ergebnis zufrieden sind.
Haarpigmentierung
Bei diesem Eingriff werden Haarstoppeln mithilfe von Farbpigmenten simuliert. Diese werden unter die Haut eingebracht, wobei die Methode einer Tätowierung ähnelt. Es ist mit jener Technik möglich, kahle Stellen aufzufüllen oder auf einer Vollglatze eine Kurzhaarfrisur zu simulieren.
Der größte Vorteil der Haarpigmentierung ist, neben dem realistischen Ergebnis, die gute Verträglichkeit. Deine Kopfhaut wird bei diesem Eingriff nur minimal gereizt, weshalb keine Betäubung erforderlich ist. Mittlerweile stehen Experten besonders feine Werkzeuge zur Verfügung. Mit ihnen ist es möglich, einen realistischen Übergang zwischen Farbpigmenten und Eigenhaar zu schaffen.
Die Pigmente verblassen nach drei bis fünf Jahren. Danach ist es möglich, diese zu erneuern. Kommt es während dieser Zeit wieder zum Nachwachsen des Eigenhaars, können Sie sich dies natürlich ersparen. Damit kommt die Haarpigmentierung auch als Übergangslösung infrage. Sie können diese außerdem in jedem Alter in Anspruch nehmen. Sie ist für viele Arten von Haarverlust die richtige Wahl und kann Ihnen zu einem jugendlichen Aussehen verhelfen.
Farbpigmente stehen Ihnen bei dieser Haarausfallbehandlung ohne OP in mehreren Farbtönen zur Verfügung. Damit ist es dem Experten möglich, das Aussehen derselben Ihrem Typ anzupassen.
PRP Behandlung
Diese Behandlungsmethode bedient sich dem Eigenblut des Patienten. Ebendieses wird Ihnen im Vorfeld aus der Armvene entnommen, wobei der Arzt nur rund 6 Milliliter benötigt. Im nächsten Schritt trennt der Experte Ihr Plasma von den übrigen Bestandteilen des Blutes. Ersteres reichert er anschließend mit Vitaminen und Thrombozyten an. Aus diesem Vorgehen rührt auch der Name der Platelet Rich Plasma (PRP) Therapie. Die Mischung injiziert der Arzt Ihnen in die Kopfhaut.
Die Behandlung ist übrigens vollkommen schmerzfrei. Denn zum Injizieren verwendet der Experte feinste Meso-Nadeln. Das Blutplasma versorgt die Haarwurzeln mit Vitaminen und regt so das Haarwachstum an. Bis erste Erfolge zu sehen sind, müssen Sie sich jedoch in Geduld üben. Es kann einige Wochen dauern, bis auf Ihrem Kopf wieder merklich mehr Haare sprießen.
Generell wird empfohlen, die PRP Therapie in einem Abstand von vier Monaten in etwa drei bis vier Mal zu wiederholen. Auf diese Weise dürfen Sie sich über dauerhafte Erfolge freuen. In der Regel findet vor jeder Behandlung eine detaillierte Haaranalyse statt. Damit ist es der Fachkraft möglich, auf Ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen.
Mesotherapie
Auch mit dieser Behandlungsmethode ist es möglich, Haarausfall zu bekämpfen. Es handelt sich hierbei um eine schonende Therapie, die für den Körper nicht belastend ist. Auch müssen Sie nicht mit Schmerzen rechnen. Dabei ist es außerdem möglich, die Behandlung auf den Patienten und dessen Leiden abzustimmen.
Es kommt bei der Mesotherapie ein Vitamincocktail aus Antioxidantien, Aminosäuren und Hyaluronsäure zur Anwendung. Ebendieser wird Ihnen unter die Kopfhaut gespritzt. Die dafür verwendeten Nadeln sind sehr fein und fügen Ihrer Kopfhaut keine Verletzungen zu. Damit ist die Therapie selbst für Personen mit empfindlicher Haut die richtige Wahl.
Das so applizierte Mittel führt dazu, dass Ihre Kopfhaut besser durchblutet wird. Dies wiederum versorgt die Haarfollikel vermehrt mit Sauerstoff, was das Wachstum derselben anregt. Damit die Behandlung wirkt, müssen die Haarwurzeln aber noch weitgehend intakt sein. Daher sollten Sie die Therapie nicht auf die lange Bank schieben.
Zur Anwendung kommt die Mesotherapie vor allem bei hormonell bedingtem Haarverlust. Lichtet sich also Ihr Scheitel oder werden Ihre Geheimratsecken größer, sollten Sie sich mit der Behandlung vertraut machen. Mit Ihr können Sie im Frühstadium beachtliche Erfolge erzielen.
Microneedling
Im Zuge von Microneedling wird Ihre Kopfhaut mit sehr feinen Nadeln behandelt. Ebendiese fügen dem Bereich Verletzungen zu und regen so die Selbstheilung desselben an. Diese führen dazu, dass der Körper der betreffenden Stelle besonders viel Aufmerksamkeit widmet. Die Kopfhaut wird dann vermehrt mit wertvollen Nährstoffen versorgt, was wiederum dem Haarwachstum zugutekommt.
Beim Microneedling kommen entweder ein Dermaroller oder ein Dermastamp zum Einsatz. Beide Instrumente sind mit feinen Nadeln bespickt. Sie werden über die kahle Stelle gerollt oder auf diese gedrückt.
In der Regel reicht eine Behandlung im Monat aus, um dauerhafte Erfolge zu erzielen. Wie oft Sie den Roller oder Stempel anwenden, hängt aber auch von der Länge der Nadeln ab. Im Durchschnitt beträgt die Optimale Nadellänge für eine Haarausfallbehandlung ohne OP aber 1,5 Millimeter.
Microneedling können Sie entweder ambulant oder in den eigenen vier Wänden durchführen. Für welche Variante Sie sich entscheiden, hängt von Ihren Vorlieben und von der Beschaffenheit Ihrer Kopfhaut ab. Ist Ihr Kopf sehr empfindlich und neigen Sie zu Infekten, sollten Sie die Therapie einen Experten überlassen. Auf diese Weise wirken Sie Entzündungen entgegen.
Sauerstofftherapie
Mit der Sauerstofftherapie als Haarausfallbehandlung ohne OP lassen sich bei Haarverlust ebenfalls beachtliche Erfolge erzielen. Denn die Kopfhaut ist eine durchlässige Barriere, die für eine Vielzahl an Inhaltsstoffen empfänglich ist. Dies machen sich Experten im Zuge der Behandlung zunutze.
Im Rahmen der Therapie wird mit Nährstoffen angereicherter Sauerstoff in die Kopfhaut eingeschleust. Dies geschieht mithilfe von Hochdruck, sodass Ihre Haut nicht verletzt wird. Die Behandlung ist also angenehm und für den Patienten nicht mit Schmerzen verbunden.
Durch die Sauerstofftherapie sind Ihre Haarwurzeln fortan wieder besser durchblutet. Dadurch kommt es zum Nachwachsen des ausgefallenen Kopfhaars. Gleichzeitig wird Ihre Kopfhaut empfänglicher für die Aufnahme von Nährstoffen. Sie erzielen danach sogar durch das Anwenden eine vitaminhaltigen Shampoos eine bessere Wirkung.
Softlasertherapie
Die Softlasertherapie ist ein Bestandteil der Lichttherapie. Ausgeführt wird sie mit einem Laser mit niedriger Leistungsdichte. Dadurch sind mit dessen Anwendung keine bleibenden Einflüsse auf Ihre Haut verbunden. Es entstehen also keine Reizungen des Kopfes.
Trotzdem ist es mit ihm möglich, das Haarwachstum anzuregen. Mit dem Laser ist eine positive Auswirkung auf die Mitochondrien verbunden. Hierbei handelt es sich um die Zellkraftwerke des Körpers. Damit regt die Therapie das Zell- und in weiterer Folge das Haarwachstum an. Außerdem aktiviert das Licht die Selbstheilungskräfte Ihres Organismus.
Vielversprechende Ergebnisse erzielen Sie mit der Softlasertherapie, wenn Ihr Haarverlust noch nicht allzu weit fortgeschritten ist. Denn in diesem Fall sind die Haarwurzeln noch intakt und reagieren schnell auf das Licht. Durchführen lassen, können Sie die Behandlung beim Hautarzt oder in einem Haartherapiezentrum.
Wichtig ist, dass Sie sich dabei an einen Spezialisten wenden. Lassen Sie sich im Vorfeld ausführlich beraten. So wissen Sie, ob die Behandlung die richtige Wahl für Sie ist.
Medikamente
Auch Medikamente können bei der Behandlung von Haarverlust wirksam sein. Zumeist wenden Sie diese über einen längeren Zeitraum hinweg an. Einige Arzneimittel tragen Sie außen auf, während Sie andere wiederum oral einnehmen müssen. Bedenken Sie jedoch, dass jedes Medikament Nebenwirkungen hat. Stellen Sie im Vorfeld immer sicher, dass Sie dieses vertragen.
Finasterid: Ursprünglich kam Finasterid zur Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung zur Anwendung. Nehmen Sie das Medikament jedoch in geringerer Dosis ein, kann es auch Haarverlust stoppen. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass es sich um hormonell bedingte Alopezie handelt.
Das Arzneimittel senkt die Konzentration von Dihydrotestosteron im Blut. Auf dieses Hormon reagieren die Haarwurzeln einiger Männer empfindlich, wodurch es auf lange Sicht zum Ausfall des Kopfhaars kommt. Vor allem im fortgeschrittenen Alter tritt dieses Leiden häufig auf. Mit Finasterid wirken Sie diesem Szenario entgegen.
Generell gilt das Arzneimittel als gut verträglich. Allerdings sollten Sie vor der Einnahme trotzdem einen Arzt zu Rate ziehen – denn in seltenen Fällen verursacht das Arzneimittel sexuelle Funktionsstörungen. Machen Sie sich also in aller Ruhe mit den Nebenwirkungen vertraut und wägen Sie die Vor- und Nachteile der Behandlung ab.
Minoxidil: Minoxidil wird gezielt für die Haarausfallbehandlung ohne OP angewendet. Einen dauerhaften Erfolg können Sie bei erblich bedingtem Haarverlust erzielen. Allerdings können Sie mit dem Medikament nur das Symptom behandeln – die Ursache kriegen Sie damit nicht in den Griff.
Das Arzneimittel tragen Sie direkt auf die haarlose Stelle auf. Dort erweitert die Substanz die Blutgefäße, was die Nährstoffversorgung der Kopfhaut anregt. Dies fördert nicht nur das Wachstum neuer Haare, sondern das Mittel stärkt auch bereits vorhandenes Kopfhaar. In der Regel muss die Anwendung zwei Mal pro Tag erfolgen.
Die Wirksamkeit von Minoxidil wurde bereits wissenschaftlich bestätigt. Allerdings müssen Sie sich bei der Anwendung in Geduld üben. Bis erste Ergebnisse zu sehen sind, kann es einige Wochen dauern. Keinesfalls dürfen Sie die Behandlung in diesem Zeitraum absetzen. Bedenken Sie, dass es in diesem Fall zu einem erneuten Ausfall des bereits ausgefallenen Kopfhaars kommt.
Da Minoxidil ursprünglich zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt wurde, sind auch mit der Anwendung jenes Mittels Nebenwirkungen verbunden. Lassen Sie sich vor der Behandlung daher gründlich aufklären. Zu Beginn sollten Sie außerdem auf eine eher niedrige Dosis setzen
Propecia: Bei Propecia handelt es sich um eine Form von Finasterid, das für die orale Einnahme entwickelt wurde. Anders als sein Vorgänger, wurde das Medikament speziell für eine Haarausfallbehandlung ohne OP auf den Markt gebracht. Besonders erfolgreich ist die Therapie mit jenem Arzneimittel bei Männern, die an erblich bedingten Haarverlust leiden – dies ist bei jedem zweiten Herren jenseits der 50 der Fall.
Lassen Sie sich im Vorfeld von einem Arzt untersuchen und eine Haaranalyse durchführen. Es ist in diesem Fall wichtig, Hauterkrankungen auszuschließen. Denn auch ein Hautpilz kann zu Haarverlust führen und sogar die Haarwurzeln dauerhaft beschädigen – Propecia zeigt hier keine Wirkung.
Fazit – wirken Sie dem Haarverlust sanft entgegen
Leiden Sie unter Haarausfall, müssen Sie sich nicht immer einer Eigenhaarverpflanzung unterziehen. Mittlerweile gibt es viele konservative Methoden, mit denen Sie Ihr Haarwachstum ankurbeln können. Doch treffen Sie keine vorschnelle Entscheidung. Informieren Sie sich im Vorfeld genauestens über die einzelnen Techniken.
Verschaffen Sie sich einen Überblick über deren Vor- und Nachteile sowie die Anwendungsbereiche. So finden Sie schnell heraus, welche Methode die richtige Wahl für Sie ist. Im Zweifelsfall sollten Sie sich beraten lassen. Bei Bedarf ist es außerdem immer ratsam, sich eine zweite Meinung einzuholen.
Wichtig ist, dass Sie sich auch für eine Haarausfallbehandlung ohne OP an ein seriöses Institut wenden. Machen Sie Ihre Entscheidung nicht ausschließlich vom Preis abhängig. Viel wichtiger ist es, dass die Qualität der Leistung stimmt. Vergleichen Sie am besten mehrere Einrichtungen miteinander. Wollen Sie trotzdem Geld sparen, lassen Sie sich mehrere Kostenvoranschläge zukommen. Damit stellen Sie sicher, dass Sie eine gut durchdachte Wahl treffen.
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