Haarausfall ist immer ein Problem, da schönes, volles Haar ein Symbol von Attraktivität und Gesundheit ist. Ein krankheitsbedingter Haarausfall kann bereits bei jungen Menschen auftreten. Bei welchen Krankheiten fallen Haare aus und wie macht sich dieser Haarverlust bemerkbar? Kann dieser Haarverlust behandelt werden?
Inhaltsverzeichnis
Krankheitsbedingter Haarausfall bei Krebs
Die meisten Menschen denken bei einem Haarausfall aufgrund von Krankheiten an Krebs. Der Haarausfall wird nicht durch den Krebs selbst, sondern durch die Chemotherapie oder Bestrahlungstherapie verursacht. Es gibt bereits verschiedene Ansätze, um den Haarverlust bei einer Chemotherapie zu verhindern. Die Kältehaube ist eine solche Möglichkeit.
Sie wird ähnlich wie ein Helm auf den Kopf gesetzt und kühlt die Kopfhaut herunter. Es liegt auch am Medikament, das für die Chemotherapie verwendet wird, ob die Haare ausfallen. Eine Chemotherapie und eine Bestrahlungstherapie führen zu einem diffusen Haarverlust. Die Haare werden auf dem gesamten Kopf immer dünner, bis schließlich ein Totalverlust aller Haare eintritt. Nach Abschluss der Behandlung wachsen die Haare wieder nach.
Können Infektionskrankheiten zu Haarverlust führen?
Ein krankheitsbedingter Haarausfall durch Infektionskrankheiten tritt vor allem dann ein, wenn die Krankheit von Fieber begleitet wird. Das kann beispielsweise bei Virusgrippe, Scharlach, Corona-Infektion oder Masern der Fall sein. Die Haarwurzeln können durch das Fieber geschädigt werden. Der Haarausfall tritt zumeist einige Wochen nach der fieberhaften Erkrankung ein. Es kommt zu einem diffusen Haarausfall, doch müssen Sie nicht mit einem Totalverlust der Haare rechnen. Sind Sie wieder gesund, wachsen die Haare wieder nach.
Infektionen können auch zu einem kreisrunden Haarausfall führen. Auf dem Kopf entstehen kreisrunde, kahle Stellen. Die genauen Ursachen für diesen Haarverlust sind noch nicht vollständig erforscht. Mitunter wachsen die Haare spontan wieder nach. Der kreisrunde Haarausfall kann auch durch Infektionen der Kopfhaut mit Pilzen oder Bakterien verursacht werden. Erfolgt keine Behandlung, können sich an den kahlen Stellen Narben bilden.
Ein vernarbender Haarverlust kann an verschiedenen Stellen des Kopfes auftreten. Er kann durch Kopfhautinfektionen, aber auch andere Erkrankungen entstehen. Die kahlen Stellen vernarben, sodass keine Haare mehr dort wachsen.
Welche Autoimmunerkrankungen können Haarverlust verursachen?
Bei Autoimmunerkrankungen greift das Immunsystem körpereigenes Material an. Es erkennt das körpereigene Material, zu dem auch die Haarfollikel zählen können, als Eindringling. Der Körper zerstört sich selbst. Es gibt verschiedene Arten von Autoimmunerkrankungen:
- Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion
- Morbus Basedow
- Hashimoto-Syndrom
- Diabetes mellitus
- rheumatische Erkrankungen
- Multiple Sklerose.
Die Liste könnte noch weiter fortgeführt werden. Bei Schilddrüsenerkrankungen wie Über- oder Unterfunktion, Morbus Basedow oder Hashimoto-Syndrom ist es nicht nur das Immunsystem, das die Haare angreift. Auch die Hormone können sich auf den Zustand Ihrer Haare auswirken. Zumeist führt eine Autoimmunerkrankung zu einem diffusen Haarausfall.
Die Autoimmunerkrankung kann nicht vollständig geheilt werden, allerdings ist mit einer Behandlung eine Linderung der Beschwerden möglich. Auch der Haarverlust kann mit einer Behandlung gestoppt werden. Bei einem diffusen Haarausfall können die Haare wieder nachwachsen, wenn die Autoimmunerkrankung behandelt wurde.
Eine Autoimmunerkrankung kann jedoch auch zu einem kreisrunden oder vernarbenden Haarausfall führen. Wird die Erkrankung rechtzeitig behandelt, kann der Haarausfall gestoppt werden.
Gibt es noch andere Erkrankungen, die einen Harausfall verursachen können?
Ein krankheitsbedingter Haarausfall kann durch verschiedene Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Schuppenflechte oder Ekzeme verursacht werden. Ein Kopfpilz verursacht einen Haarausfall, wenn er nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Solche Hautkranheiten können zu vernarbendem Haarausfall führen.
Ein Haarausfall kann auch durch psychische Erkrankungen wie Depressionen hervorgerufen werden. Allerdings sind es zumeist nicht die Depressionen selbst, sondern die Medikamente zur Behandlung der Depressionen (Antidepressiva), die einen Haarausfall verursachen.
Auch bei verschiedenen anderen Erkrankungen wie Bluthochdruck können die Medikamente zu Haarschwund führen. Solche Medikamente sind Betablocker, Antirheumatika oder Arzneimittel zur Behandlung von Gicht.
Wie kann ein Haarausfall durch Krankheiten behandelt werden?
Ein krankheitsbedingter Haarausfall muss nicht immer behandelt werden. Es hängt von der Art der Erkrankung und von der Form des Haarausfalls ab, ob eine Behandlung erforderlich ist. Bei einem diffusen Haarverlust sind die Aussichten, dass die Haare wieder nachwachsen, gut. Die Haare wachsen in den meisten Fällen wieder nach, wenn die Erkrankung erfolgreich behandelt wurde oder die Behandlung abgeschlossen ist.
Verursachen Medikamente den Haarausfall, sollten Sie die Medikamente auf keinen Fall eigenmächtig absetzen. Der Arzt kann ein anderes Medikament verordnen, bei dem die Nebenwirkungen weniger stark sind.
Ein krankheitsbedingter Haarausfall führt nicht immer zum Absterben der Haarfollikel. Sind die Haarfollikel noch intakt, können sie wieder zur Bildung neuer Haare stimuliert werden.
Wie Sie die Bildung neuer Haare fördern können
Es gibt verschiedene sanfte Methoden, mit denen die Haarfollikel wieder zur Bildung neuer Haare angeregt werden können:
- Mesohair-Therapie mit einem Cocktail aus Wirkstoffen, der in die Kopfhaut gespritzt wird
- PRP-Behandlung, bei der Ihr zu plättchenreichem Plasma aufbereitetes Blut in die Kopfhaut gespritzt wird
- Microneedling mit Erzeugung von winzigen Verletzungen der Kopfhaut, die das Haarwachstum fördern
- Sauerstofftherapie, bei der Sauerstoff in die Kopfhaut geleitet wird.
Was tun, wenn die Haare nicht mehr nachwachsen?
Wachsen die Haare nicht mehr nach, kann auf den kahlen Stellen eine Haarpigmentierung erfolgen. Dabei handelt es sich nicht um eine operative Behandlung. In die Kopfhaut werden Pigmente in der Farbe Ihrer Haare gebracht. Diese Pigmente sehen aus wie nachwachsende Haarstoppeln.
Auch durch einen diffusen Haarausfall gelichtetes Haar kann mit der Pigmentierung voller wirken.
Die Haartransplantation ist eine dauerhafte Lösung, um die kahlen Stellen aufzufüllen. Für die Haartransplantation werden moderne Methoden mit feinen Instrumenten angewendet. Die Anwuchsrate ist hoch.
Fazit: Viele Krankheiten können Haarausfall verursachen
Ein krankheitsbedingter Haarausfall kann durch viele verschiedene Erkrankungen verursacht werden. Bei Krebserkrankungen fallen die Haare durch die Chemotherapie oder Bestrahlungen aus. Autoimmunerkrankungen, fieberhafte Infektionskrankheiten und Infektionen der Kopfhaut können einen diffusen Haarausfall verursachen. Ein kreisrunder Haarausfall kann durch Autoimmunerkrankungen oder verschiedene Infektionen ausgelöst werden.
Nicht immer führt die Krankheit selbst zu einem Haarausfall. Die Haare können durch die Einnahme von Medikamenten ausfallen. Häufig wachsen die Haare wieder nach, wenn die Krankheit erfolgreich behandelt wurde. Eine Haartransplantation ist oft die Lösung, wenn die Haare nicht mehr nachwachsen.
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