Mit einer Haarverpflanzung können Sie wieder zu mehr Lebensqualität gelangen, wenn Sie unter einem weit fortgeschrittenen Haarausfall leiden. Sie bringt vor allem bei einem erblich bedingten Haarausfall ein natürliches und dauerhaftes Ergebnis, doch kann sie auch bei anderen Formen von Haarverlust angewendet werden, wenn medizinisch keine Bedenken bestehen.
Die Haartransplantation ist ein operativer Eingriff, der in örtlicher Betäubung erfolgt. Die Haarfollikel, die transplantiert werden müssen, werden dort aus der Kopfhaut entnommen, wo die Haare am kräftigsten wachsen. An den Entnahmestellen, aber auch dort, wo die Haarfollikel eingepflanzt wurden, bilden sich Krusten. Sie schützen die Wunden und fördern den Heilungsprozess. Nach ungefähr zwei Wochen heilen sie ab.
Inhaltsverzeichnis
Warum bilden sich nach der Haartransplantation Krusten?
Eine Haarverpflanzung ist ein operativer Eingriff, der in örtlicher Betäubung erfolgt. Der Spender- und der Empfängerbereich der Haarfollikel werden örtlich betäubt. Die FUT-Methode ist für den Patienten mit einer größeren Belastung, stärkeren Schmerzen und einem längeren Heilungsprozess verbunden.
Daher wird diese Methode immer seltener angewendet. Vom Hinterkopf wird ein bis zu 20 Zentimeter langer und etwa einen Zentimeter breiter Streifen entnommen, der in Transplantationseinheiten zerlegt wird. Die Entnahmestelle des Streifens wird vernäht. Die Heilung ist mit Krustenbildung verbunden. Nach dem Abheilen bleibt eine Narbe zurück, die nicht verschwindet und für den Patienten Probleme bereiten könnte.
Schonender ist die FUE-Methode, bei der die Haarfollikel mit einer Hohlnadel entnommen werden. Bei der Entnahme entstehen nur winzig kleine Wunden, die nicht vernäht werden müssen und mit kaum sichtbaren Narben abheilen. Diese Methode ist mit einer deutlich geringeren Krustenbildung verbunden.
Bei einer Haartransplantation werden im Empfängerbereich der Haarfollikel Kanäle gestochen. In diese Kanäle werden die Haarfollikel eingepflanzt. Das Abheilen ist auch im Empfängerbereich der Haarfollikel mit Krustenbildung verbunden.
Die Krustenbildung nach der Haartransplantation ist ein völlig natürlicher Prozess und dient der Wundheilung. Die Krusten entstehen durch die im Blut enthaltenen Thrombozyten (Blutplättchen). Sie schützen die Wunden vor Nachblutungen, aber auch vor Infektionen durch das Eindringen von Schmutz und Krankheitserregern.
Es ist daher wichtig, nicht zu kratzen, auch wenn die Kopfhaut schon wenige Stunden nach dem Eingriff stark juckt und dazu verleitet. Beim Kratzen würden die Krusten abgerissen werden, was zu Infektionen und zum Ausfall der transplantierten Haarfollikel führen könnte.
Wie verläuft der Heilungsprozess?
Der Heilungsprozess setzt direkt im Anschluss an den Eingriff ein, nachdem die Wunden versorgt wurden. Das örtliche Betäubungsmittel muss aus der Kopfhaut entweichen. Dabei entstehen Schwellungen. Damit sich die Schwellungen nicht ins Gesicht ausbreiten, müssen Sie in den ersten fünf Tagen nach der Haartransplantation ein Stirnband tragen. Die Kopfhaut rötet sich und ist empfindlich. Das ist ganz normal und gehört zum Heilungsprozess dazu. Die Rötungen klingen nach ungefähr vier Wochen wieder ab.
An den Entnahmestellen der Haarfollikel und an den Transplantationsstellen bilden sich Krusten, die als Wundverschlüsse dienen. Sie gehören zum Heilungsprozess und fallen nach 10 bis 14 Tagen ab. Juckreiz tritt bereits kurz nach dem Eingriff ein. Auch das ist normal, doch dürfen Sie nicht kratzen. Sie könnten Infektionen hervorrufen, die Wundverschlüsse abreißen und möglicherweise die frisch transplantierten Haarfollikel ausreißen.
Warum sind die Wundverschlüsse nach der Haarverpflanzung wichtig?
Nach der Haartransplantation dienen die Krusten an den Entnahme- und Transplantationsstellen als Wundverschlüsse. Sie bestehen vorrangig aus den Blutplättchen (Thrombozyten), die für die Blutgerinnung verantwortlich sind. Diese Wundverschlüsse müssen gleich mehrere Aufgaben erfüllen:
- Blutungen verhindern
- Wunden vor Infektionen schützen
- Heilung beschleunigen, da das geronnene Blut über Wachstumsfaktoren verfügt
- Schutz der Wunden vor Verletzungen.
Die Wundverschlüsse sind kurz nach dem Eingriff noch weich. Sie werden in den nächsten Tagen fest, um die kleinen Wunden auf der Kopfhaut perfekt zu schützen. Auf keinen Fall sollten Sie die Wundverschlüsse entfernen, denn das könnte zu schwerwiegenden Infektionen führen. Die transplantierten Haarfollikel könnten ausfallen.
Was können Sie für die Heilung tun?
Nach der Haartransplantation juckt die Kopfhaut. Sie dürfen nicht kratzen, da Sie die Wundverschlüsse abreißen, die Wunden infizieren und die transplantierten Haarfollikel ausreißen könnten. Weiterhin schlafen Sie in den ersten fünf Tagen nach der Haarverpflanzung auf einem Nackenkissen mit einer Einwegunterlage. So verhindern Sie das Ankleben der Wundverschlüsse an der Bettwäsche und das Abreißen der Wundverschlüsse. Sie schlafen auf dem Rücken, um die Kopfhaut so wenig wie möglich zu belasten.
Um die Abheilung voranzubringen, waschen Sie zum ersten Mal 48 Stunden nach der Haartransplantation Ihre Haare mit einem Spezialshampoo. Dieses Shampoo tragen Sie vorsichtig auf. Beim Waschen der Haare und beim Abtrocknen dürfen Sie nicht rubbeln, damit die Wundverschlüsse nicht abgerissen werden.
Zusätzlich müssen Sie eine Pflegelotion auf die Kopfhaut auftragen, damit eine schnelle Heilung erfolgt. Sie sollten in jedem Fall aufpassen, dass die Wundverschlüsse nicht abgerissen werden. Das Shampoo und die Pflegelotion müssen Sie in den kommenden zehn Tagen täglich anwenden, um eine gute Heilung zu gewährleisten.
Was ist nach der Haarverpflanzung nicht erlaubt?
Nach der Haarverpflanzung ist Ihre Kopfhaut empfindlich. Sie schmerzt noch bei Berührung. Die Krusten dürfen nicht aufweichen und nicht abgerissen werden, damit es nicht zu Infektionen kommt. Das vermeiden Sie mit dem richtigen Verhalten. Sie dürfen
- in den ersten zehn Tagen nicht rauchen und keinen Alkohol trinken
- in den ersten zwei Wochen keine anstrengenden körperlichen Arbeiten ausführen und keinen Sport treiben
- in den ersten zwei Wochen keinen Geschlechtsverkehr haben
- in den ersten vier Wochen nicht schwimmen und nicht in die Sauna sowie ins Solarium gehen.
Stöße des Kopfes, aber auch starkes Schwitzen können das Anwachsen der Haarfollikel behindern und zum Aufweichen der Wundverschlüsse führen. Die Folge können Infektionen sein.
Wie lange dauert es, bis die Wundverschlüsse abgeheilt sind?
Sie müssen sich 10 bis 14 Tage gedulden, bis die Wundverschlüsse nach der Haartransplantation abgefallen sind. Wie lange das tatsächlich dauert, hängt davon ab, welche Methode für die Haarverpflanzung angewendet wurde. Bei den schonenden Methoden werden nur winzige Verletzungen erzeugt, die zu einer geringen Krustenbildung führen. Die Wundverschlüsse müssten nach zehn Tagen abheilen. Die Kopfhaut ist dann noch empfindlich.
Fallen die Krusten ab, kann die Kopfhaut darunter noch eine rötliche Farbe haben. Das liegt daran, dass sich unter den Krusten gerade erst neue Haut gebildet hat. Da diese Haut noch empfindlich ist, sollten Sie auch vorsichtig sein beim Kämmen. Sie sollten weiterhin Spezialshampoo verwenden, um die noch empfindlichen Stellen nicht durch aggressive Substanzen zu reizen.
Wann ist der Heilungsprozess komplett abgeschlossen?
Die Rötungen, die sich schon kurz nach dem Eingriff auf der Kopfhaut bilden, klingen auch noch nicht ab, wenn die Krusten abgeheilt sind. Sie bleiben noch ungefähr vier Wochen lang bestehen. Solange diese Rötungen noch nicht abgeklungen sind, ist Ihre Kopfhaut noch empfindlich. Sie reagiert auf Berührungen, vor allem auf Stöße.
Sind die Rötungen nach vier Wochen abgeklungen, ist der Heilungsprozess noch nicht komplett abgeschlossen. Sie können ungefähr sechs Wochen nach der Haartransplantation damit rechnen, dass die transplantierten Haarfollikel angewachsen sind.
Dennoch sollten Sie darauf achten, dass Sie Haare und Kopfhaut noch nicht zu stark durch Frisieren, Haareschneiden oder aggressive Pflegesubstanzen strapazieren. Sie sollten sich auch mit dem Färben der Haare noch Zeit lassen, da die Farbe die empfindliche Kopfhaut reizen könnte.
Ab wann ist wieder alles erlaubt?
Alles erlaubt ist, wenn die Heilung komplett abgeschlossen ist, also nach ungefähr sechs Monaten. Das heißt aber noch nicht, dass dann auch schon alles wieder möglich ist. Die transplantierten Haare fallen ungefähr zwei Wochen nach dem Eingriff aus, da sich die Haarfollikel erst erholen müssen.
Diese Ruhephase dauert drei bis sechs Monate. Erst dann wachsen die Haare wieder nach. Frisuren und verschiedene Styles sind dann also noch gar nicht möglich. Je nach individuellem Haarwachstum und persönlicher Veranlagung können Sie sich nach 12 bis 18 Monaten über das endgültige Ergebnis freuen.
Fazit: Wundverschlüsse sind wichtig für die Heilung nach der Haarverpflanzung
Nach der Haartransplantation bilden sich an den Entnahme- und Transplantationsstellen Krusten, die wichtig für die Wundheilung sind. Sie bestehen aus Blutplättchen und schützen die Wunden vor Infektionen. Sie verhindern, dass Blut aus den Wunden austritt. Wie stark die Krustenbildung ist, hängt von der Methode der Haartransplantation ab. Sie dürfen nicht kratzen, um die Wundverschlüsse nicht abzureißen. Es dauert 10 bis 14 Tage, bis die Wundverschlüsse abfallen. Die Kopfhaut ist dann noch empfindlich.
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