Für viele Menschen ist Haarverlust ein schwerwiegendes kosmetisches Problem. Während Männer vorrangig unter dem erblich bedingten Haarausfall, der androgenetischen Alopezie, leiden, sind Frauen oft von einem hormonell bedingten Haarausfall betroffen. Auch ein erblich bedingter Haarausfall kann bei Frauen auftreten, doch macht er sich anders als bei Männern bemerkbar und zeigt sich nach den Wechseljahren, wenn der Östrogenspiegel abnimmt.
Es gibt noch verschiedene andere Arten von Haarausfall. Zur Behandlung müssen Sie nicht immer starke Mittel mit schweren Nebenwirkungen anwenden. Auch Methylsulfonylmethan gegen Haarausfall kann helfen. Es handelt sich dabei um eine organische Schwefelverbindung.
Schwefel ist in einer außerordentlich geringen Konzentration im menschlichen Körper vorhanden und wird als Spurenelement mit verschiedenen Lebensmitteln aufgenommen. Können Sie nicht genügend Schwefel mit der Nahrung aufnehmen, ist Methylsulfonylmethan (MSM) als Nahrungsergänzungsmittel geeignet.
Inhaltsverzeichnis
Kann Methylsulfonylmethan gegen Haarausfall helfen?
Methylsulfonylmethan ist eine organische Schwefelverbindung und wird auch als Schmerzmittel verwendet. Es ist jedoch kein anerkanntes Arzneimittel, sondern lediglich ein Nahrungsergänzungsmittel. Wissenschaftliche Studien am Menschen, dass Methylsulfonylmethan (MSM) gegen Haarverlust helfen kann, liegen noch nicht vor.
Eine Studie mit Mäusen wurde jedoch 2009 durchgeführt. Die Mäuse wurden auf dem Rücken rasiert und mit einer speziellen Lösung behandelt, damit die Haare tatsächlich ausfielen. Die Tiere wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt, die mit unterschiedlichen Mitteln behandelt wurden.
Eine Gruppe bekam nur eine Behandlung mit Magnesiumascorbylphosphat (MAP), während weitere Gruppen mit Kombinationen aus MAP und MSM in unterschiedlicher Konzentration behandelt wurden. Bereits MAP förderte das Haarwachstum.
Bessere Ergebnisse wurden jedoch bei den Mäusen erzielt, die mit MAP und MSM behandelt wurden. Die Ergebnisse waren umso besser, je höher die Konzentration von MSM war. Aufgrund der Ergebnisse wird zumindest angenommen, dass Methylsulfonylmethan gegen Haarausfall beim Menschen wirken kann.
Wie kann sich Methylsulfonylmethan auf die Haare auswirken?
Methylsulfonylmethan kann nicht direkt bei Haarverlust wirken. Es lässt an den kahlen Stellen keine Haare mehr wachsen. Es kann jedoch aufgrund des enthaltenen Schwefels indirekt wirken. Als Spurenelement gilt Schwefel als Baustein des Lebens, auch wenn er nur in geringer Konzentration in Lebensmitteln enthalten ist und im menschlichen Körper vorkommt.
Die höchste Konzentration an Schwefel im menschlichen Körper befindet sich in Haaren und Nägeln. Das lässt zumindest vermuten, dass die Haare durch Schwefel gekräftigt werden können und gesünder wachsen.
Die menschlichen Haare bestehen aus drei Schichten. Die Medulla, das Haarmark, befindet sich im Inneren. Es ist von einer faserigen Schicht, der Kortikalis, umgeben, die aus Keratin und Strukturlipiden besteht. Der wichtigste Baustein der Haare ist Keratin.
Schwefel wird zur Produktion von Keratin benötigt. Schließlich wird das menschliche Haar durch die äußerste Schicht, die Kutikula, geschützt. Sie ist schuppig und besteht aus abgestorbenen Zellen. Methylsulfonylmethan gegen Haarausfall kann also die Haare kräftigen, indem es den Aufbau von Keratin fördert.
Kann das Wachstum der Haare durch MSM angeregt werden?
Möglicherweise kann Methylsulfonylmethan das Wachstum der Haare anregen. Die Haarfollikel durchlaufen während ihres Lebens mehrere Zyklen. Ein jeder dieser Zyklen besteht aus
- Wachstumsphase, dauert zwei bis sieben Jahre
- Übergangsphase, erstreckt sich über zwei bis drei Wochen
- Ruhephase, deren Dauer drei bis sechs Monate beträgt.
In der Wachstumsphase werden die Haare gut mit Nährstoffen versorgt. Ist die Nährstoffversorgung gestört oder der Hormonspiegel aus dem Gleichgewicht geraten, kann sich die Wachstumsphase verkürzen. Die Haare fallen vorzeitig aus und gehen in die Ruhephase über.
Bei einem Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen, darunter auch an Schwefel, oder einer Schädigung der Haarfollikel durch Hormone oder Krankheiten schaffen es die noch intakten, in der Ruhephase befindlichen Haarfollikel nicht immer, von allein wieder in die Wachstumsphase zurückzukehren.
Methylsulfonylmethan gegen Haarausfall kann helfen. Es kann die Wachstumsphasen der Haare verlängern und die in der Ruhephase befindlichen Haarfollikel wieder aktivieren. Die Haarfollikel können früher in die Wachstumsphase zurückkehren und wieder neue Haare hervorbringen.
Wie wird Methylsulfonylmethan angewendet?
Die einfachste Möglichkeit der Anwendung von Methylsulfonylmethan ist die Aufnahme über die Nahrung. Sie sollten auf eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung achten und möglichst viel
- Milchprodukte
- Fisch
- Eier
- grünes Gemüse wie Spinat und Kohlgemüse
- Zwiebeln
- Obst
in Ihren Speiseplan einbauen.
Diese Lebensmittel enthalten Schwefel in unterschiedlicher Konzentration. Nicht jeder verträgt jedoch alle diese Lebensmittel oder mag verschiedene solcher Nahrungsmittel nicht. Können Sie mit Ihrer Nahrung nicht genug Methylsulfonylmethan gegen Haarausfall aufnehmen, können Sie MSM als Nahrungsergänzungsmittel anwenden.
Es ist als Pulver und als Kapseln erhältlich. Pulver können Sie zweimal täglich anwenden, indem Sie am Morgen und am Abend jeweils einen gestrichenen Teelöffel in Wasser einrühren oder für einen Smoothie verwenden. Einfacher ist die Einnahme von Kapseln, wenn Ihnen das Pulver nicht schmeckt. Dabei gehen Sie nach den Angaben in der Packungsbeilage vor.
Welche Nebenwirkungen hat Methylsulfonylmethan?
Nebenwirkungen können auftreten, wenn Sie Methylsulfonylmethan als Nahrungsergänzungsmittel verwenden und zu stark dosieren. Die empfohlene Tagesdosis liegt zwischen 500 Milligramm und 3 Gramm. Bei der Anwendung von Methylsulfonylmethan gegen Haarausfall sollten Sie noch nicht gleich mit einer hohen Dosis starten.
Zu Beginn reicht eine geringe Dosis aus. Dosieren Sie das Mittel zu stark, kann es zu Juckreiz, Kopfschmerz, Durchfall, Übelkeit, Schlaflosigkeit, Müdigkeit und Nierenproblemen kommen. Leiden Sie unter Nierenproblemen oder Schlaflosigkeit, sollten Sie vor der Anwendung von MSM unbedingt mit dem Arzt sprechen. Bemerken Sie Nebenwirkungen, sollten Sie das Nahrungsergänzungsmittel absetzen.
MSM wird vielfach als natürliche, völlig nebenwirkungsfreie Hilfe bei Haarausfall angepriesen. Doch ganz so einfach ist es nicht, da die Anwendung der Kapseln oder Dimethylsulfoxid-Pulver durchaus unerwünschte Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen aufweisen kann.
Auch wenn es sich bei Methylsulfonylmethan um ein Nahrungsergänzungsmittel, nicht um ein Medikament, handelt, kann es in Einzelfällen zu Unverträglichkeiten kommen. Wie bereits angesprochen, setzen Sie die Behandlung in diesem Fall ohne Verzögerung ab.
Eignen sich Sulfone für jede Form des Haarausfalls?
Wenn Sie keine nachweisliche Hypersensibilität gegen Schwefel aufweisen, können Sie beginnenden, nicht krankheitsbedingten Haarschwund mit MSM behandeln. Allerdings sollten Sie keine zu große Hoffnung haben, da Sie mit Nahrungsergänzung nicht in jedem Fall einen Behandlungserfolg erzielen. Fehlen Ihrem Körper wichtige Schwefelverbindungen, können die Kapseln, die Tabletten oder das Pulver wirken und Ihrem Haarwuchs neue Energie verleihen.
Ist das Haar bereits mit der Wurzel ausgefallen, bringen Vitamine und sonstige Vitalstoffe keinen Effekt. Die Wirkung bleibt aus, egal wie abwechslungs- und vitaminreich Sie sich ernähren und in welchem Maß Sie supplementieren. Ehe Sie eine Behandlung mit MSM starten, sollten Sie der Ursache des Haarausfalls auf den Grund gehen und eine Haaranalyse sowie ein großes Blutbild vornehmen lassen.
Was tun, wenn die gewünschte Wirkung trotz Dimetyhlsulfon-Behandlung ausbleibt?
Stellen Sie sich auf jeden Fall darauf ein, dass die Wirkung der zusätzlichen Schwefelaufnahme nicht eintreten muss. Erholt sich Ihr Haar, da die Follikel nur durch eine Mangelversorgung geschwächt waren, haben Sie mit MSM die richtige Entscheidung getroffen. Bringt die Supplementierung keine Besserung mit sich, sollten Sie Ihre Kopfhaut fachärztlich untersuchen lassen. In diesem Fall ist es höchstwahrscheinlich, dass die Haarwurzeln abgestorben und vollständig ausgefallen sind.
Um bei irreversiblem Haarschwund effektiv zu behandeln, kommt nur eine Haartransplantation in Frage. Ehe Sie sich für eine Eigenhaarverpflanzung entscheiden, sollten Sie Autoimmunerkrankungen und andere Kontraindikationen ausschließen. Der Termin beim Dermatologen ist essenziell, ehe Sie sich an eine Haarklinik wenden und eine Erstberatung für die Verpflanzung von Eigenhaar in Anspruch nehmen.
Fazit: Methylsulfonylmethan kann das Wachstum der Haare fördern
Methylsulfonylmethan ist eine Schwefelverbindung und kann sich positiv auf das Haarwachstum auswirken. An den kahlen Stellen können keine Haare mehr nachwachsen. Schwefel wird zur Bildung von Keratin, dem Hauptbestandteil der Haare, benötigt. Die Haare können durch Methylsulfonylmethan gekräftigt werden. Methylsulfonylmethan gegen Haarausfall kann die Wachstumsphasen der Haare verlängern und noch intakte Haarfollikel zur Bildung neuer Haare stimulieren.
Das führt zu einer höheren Haardichte. Methylsulfonylmethan ist in verschiedenen Nahrungsmitteln enthalten. Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen, ist zumeist eine gute Versorgung der Haarfollikel mit Schwefel gewährleistet. Methylsulfonylmethan können Sie auch als Nahrungsergänzungsmittel in Kapsel- oder Pulverform anwenden. Eine Überdosierung sollten Sie unbedingt vermeiden, da sie zu unangenehmen Nebenwirkungen führen kann.
Die positive Wirkung kann nur eintreten, wenn die Haarwurzeln noch lebendig sind. In diesem Fall sorgt MSM dafür, dass Ihre sich in der Ruhephase befindlichen Haarfollikel wieder in die Wachstumsphase begeben. Die Haardichte erhöht sich und der Haarausfall stoppt. Schwefelverbindungen sind für Ihren gesunden Haarwuchs wichtig.
Doch Schwefel ist kein Wundermittel, mit dem Sie der Kahlköpfigkeit vorbeugen oder sich vor jeder Form des Haarschwunds schützen können. Eine Untersuchung legt den Grundstein für die erfolgreiche Behandlung, da Sie nur durch eine fachärztliche Diagnose wissen, ob Ihr Haar aufgrund eines Vitalstoffmangels oder zum Beispiel in Folge einer Erkrankung ausfällt.
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